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Gewählte Publikation:

Guttmann,A.
Mangelernährung Einfluss und Outcome in der kardiovaskulären Rehabilitation: Pilotstudie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. 77 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Toplak Hermann
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Herz-Kreislauferkrankungen stellen die häufigste Todesursache weltweit dar. Kardiologische invasive Techniken und chirurgische Verfahren (z.B.: TAVI,...) steigern zunehmend den Anteil älterer und alter Personen im Bereich der stationären Rehabilitation. Mangelernährung, gekennzeichnet durch Gewichtsverlust, progredienten Muskelabbau und niedrigem Eiweißgehalt, ist assoziiert mit einer erhöhten Sturzneigung und gilt zusammen mit dem Alter als unabhängiger Risikofaktor für HKE. In der vorliegenden Pilotstudie wurde die Wirksamkeit kardiovaskulärer Rehabilitationsmaßnahmen bei älteren und alten Menschen, der Einfluss eines gezielten Screenings und die Behandlung von Mangelernährung auf Outcomeparameter, wie Gehstrecke, Muskelkraft, etc. untersucht. Methodik: Alle PatientInnen erhielten ein AKE-Screening sowie BIA, Labor, SPPB und 6MGT am Anfang und Ende. Zusätzlich kam der Genderenergiebedarfsrechner zum Einsatz. Im Rahmen der stationären Rehabilitation auf der Bettenstation der SKA-RZ Bad Tatzmannsdorf nahmen n= 31 Personen (19 weiblich, 12 männlich) mit einem Durchschnittsalter von 77 Jahren an der Studie teil. 13 PatientInnen wiesen ein Risiko für Mangelernährung= Studiengruppe A und 18 PatientInnen eine manifeste Mangelernährung= Studiengruppe B auf. Alle PatientInnen mit manifester Mangelernährung erhielten eine zusätzliche Nahrungsmittelsupplementation mit erhöhtem Proteinanteil. PatientInnen mit Risiko für Mangelernährung wurden in zwei Gruppen randomisiert. Im Gegensatz zur Kontrollgruppe erhielten PatientInnen der Testgruppe eine zusätzliche Nahrungsmittelsupplementation mit erhöhtem Proteinanteil. Die Statistik erfolgte mittels GraphPad Prism 7 mit einer „intention- to- treat“ und "per protocol“ Analyse. Ergebnis: Generell konnten wir zeigen, dass sowohl PatientInnen mit manifester als auch mit Risiko für Mangelernährung eine deutliche Zunahme der Leistungsfähigkeit beim 6MGT (A: 233,1 m ± 81 m auf 294,6 m ± 76,7 m, p=0,002) und der SPPB (A: 6,25 ± 2,26 auf 10,9 ± 1,66, p=0,002) aufwiesen. Bei PatientInnen mit Risiko für Mangelernährung zeigte sich, dass die Testgruppe eine deutlichere Steigerung beim 6MGT (211,7 m ± 56,9 m auf 280 m ± 54,7 m, p=0,001) und SPPB (5,62 ± 1,99 auf 10,57 ± 1,9, p=0,015) aufwies als die Kontrollgruppe. Zusammenfassung: Mangelernährung ist ein prioritäres Thema in der Rehabilitation. 1.Ältere und alte Menschen profitieren durch eine stationäre Rehabilitation. 2.Mangelernährung beeinflusst Maßnahmen und Ziele der kardiovaskulären Rehabilitation signifikant. 3.Die gezielte interdisziplinäre Behandlung einer Mangelernährung führt zu einer signifikanten Verbesserung von Muskelkraft, Ganggeschwindigkeit und Gleichgewichts und ist eine wichtige Maßnahme zur Sturzprophylaxe und dem kardiovaskulären Outcome.

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