Gewählte Publikation:
Tischler, C.
Perspektiven der heterologen extrazellulären Matrizes für in vitro Studien von kardialen Phänotypen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. 60
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Rupp Verena
-
Windpassinger Christian
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund. Laufend entdecken KardiogenetikerInnen neue Mutationen, die potentiell als Auslöser für den plötzlichen Herztod (PHT) in Frage kommen könnten. Jedoch kann nicht bei allen PatientInnen anhand des genetischen Bildes auf den kardialen Phänotyp geschlossen werden, speziell beim Auftreten neuer Mutationen. Ziel dieser Arbeit ist es, durch Laborversuche herauszufinden, welche tierischen Herzen sich besonders gut für in vitro Studien von kardialen Phänotypen eignen könnten.
Methoden. Die Mäuse- und Schweineherzen wurden mittels eines modifizierten Protokolls behandelt. Die Dezellularisierung wurde mit einprozentigem Natriumdodecylsulfat (SDS) und einprozentigem Triton X-100 durchgeführt. Anschließend wurden die Herzen zerkleinert, verdaut und auf noch vorhandene Desoxyribonukleinsäure (DNA) getestet. Die Auswertung erfolgte mittels einer DNA-Gehaltsbestimmung beziehungsweise mit einer Polymerase-Kettenreaktion (PCR) und spezifischen Primern. Im Fall der Schweineherzen kam für die mikroskopische Untersuchung ein fluoreszierender Farbstoff zum Einsatz.
Ergebnisse. Die Fluoreszenzmikroskopie der Schweineherzen konnte keinen eindeutigen Nachweis für intakte Zellkerngruppierungen liefern. Das Ergebnis der anschließenden Proben zeigte in allen vier Fällen einen DNA Gehalt von unter 0,01µg/ml. Im zweiten Analyseschritt erfolgte eine PCR, in dieser schien bei allen Proben eine Bande bei 200 Basenpaaren auf. Dies gilt als Bestätigung für noch vorhandenes DNA Material vom Schwein. Die zweite Versuchsreihe wurde mit Mäuseherzen durchgeführt. Hierbei konnte die Ausgangs DNA Menge von 5376 Nanogramm auf 870,2 Nanogramm reduziert werden. Das entspricht einer Gesamtreduktion von 83,3%.
Schlussfolgerung. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass sich Mäuseherzen aufgrund ihrer Größe gut eignen würden. Schweineherzen sind auf Basis der jetzigen Erkenntnisse zu groß und weisen eine zu dicke Vorhof- und Kammermuskulatur auf, sodass eine reine Diffusion der Detergenzien nicht ausreicht. Weitere Versuche hinsichtlich der Reproduzierbarkeit und klinischen Anwendung stehen jedoch noch aus.