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Gewählte Publikation:

Zeder, K.
Lungenfunktion von Adoleszenten und Erwachsenen mit Zustand nach korrigierter Ösophagusatresie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. 118 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Zeder Katarina Eleonora
Betreuer*innen:
Pfleger Andreas
Steinbacher Michael
Altmetrics:

Abstract:
Titel: Lungenfunktion (inkl. Stickstoffauswaschverfahren) von Adoleszenten und Erwachsenen mit Zustand nach korrigierter Ösophagusatresie Hintergrund: Die „Multiple Breath Washout“- Methode kann pulmonale Erkrankungen mit einer höheren Sensitivität erfassen, als die konventionelle Lungenfunktionsdiagnostik. Es gibt bis dato noch keine Untersuchung, die Adoleszente oder Erwachsene mit Z.n. korrigierter Ösophagusatresie mit der N2-MBW-Methode kombiniert zur konventionellen Lungenfunktion nachuntersuchte. Methoden: 14 Adoleszente und Erwachsene (Mittelwert (Spannweite) in Jahren 24,36 (16-43)) mit Z.n. korrigierter Ösophagusatresie wurden mittels Spirometrie, Ganzkörperplethysmographie und N2-Multiple Breath Washout pulmonologisch untersucht und die Ergebnisse mit einer gesunden Kontrollgruppe (N=14; 24,36 (16-40) verglichen. Resultate: Es zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Der Mittelwert des LCI 2,5 ("lung clearance index") der Ösophagusatresiegruppe beträgt 8,05, bei den Kontrollen hingegen 7,15 (P=0,061). Ein Maß für die regionale Ventilationsinhomogenität (slope of conducting airways = Scond) ergab 0,026 vs. 0,017; P-Wert = 0,014. FEV1% 73,5% vs. 107,6%; P< 0,001. TLC Z-Score -1,23 vs. 0,80; P<0,001. FEF25-75% 60,3% vs. 90,4%; P-Wert=0,012. In der Gruppe der PatientInnen fanden wir 57% LCI Erhöhungen und 71% Scond Erhöhungen (Gesunde: jeweils14%). In der konventionellen Lungenfunktion fanden wir 29% Obstruktionen, 29% Restriktionen, 14% kombinierte Ventilationsstörungen und 29% Normalbefunde. Statistisch signifikante Korrelationen des LCI 2,5 mit Scond, FEV1, MEF25, MEF50 und FEF25-75 konnten gezeigt werden. Gastro-ösophagealer Reflux (GÖR) in der Anamnese (92,3% im ersten Lebensjahr, P = 0,007), nicht aber Symptome (P = 0,231), korrelierten mit der Lungenfunktion. Diskussion: In dieser Studie konnten wir zeigen, dass eine operative Korrektur einer Ösophagusatresie Auswirkung auf zentrale, periphere, sowie kleinste Atemwege hat. Im Gegensatz zur subjektiven Symptomatik, zeigte der GÖR einen signifikanten Zusammenhang mit der Lungenfunktion. Wir schlussfolgern daraus, dass es sinnvoll erscheint, PatientInnen mit Z.n. korrigierter Ösophagusatresie, unabhängig ob Symptome bestehen, pulmonologisch inklusive mittels Gasauswaschverfahren, nachzukontrollieren.

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