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Gewählte Publikation:

Brosch-Fohraheim, N.
Auswirkungen der Frühgeburtlichkeit auf den expressiven Wortschatzerwerb im Alter von 36 - 41 Monaten
Doktoratsstudium der Medizinischen Wissenschaft; Humanmedizin; [ Dissertation ] Graz Medical University; 2019. pp. 149 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Einspieler Christa
Marschik Peter
Resch Bernhard
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Im Gegensatz zu Reifgeborenen (RG) gelten Frühgeborene (FG) in der Fachliteratur sehr häufig in ihrer Sprachentwicklung als verzögert. Dabei spielt der expressive Wortschatz in der Sprachentwicklung eine zentrale Rolle, da dessen Größe Auswirkungen auf die späteren grammatikalischen Fähigkeiten hat. Ziel: Es sollen die Auswirkungen der Frühgeburt auf die Entwicklung des expressiven Wortschatzes bei Kindern im Alter zwischen 36 bis 41 Monaten festgestellt werden. Methoden: In einer Querschnittsstudie wurden 27 FG (Kinder mit einem Gestationsalter (GA) von ≤ 32 + 0 Wochen und / oder einem Geburtsgewicht ≤ 1500g) und 26 RG (Kinder mit einem GA von ≥ 37 Wochen) untersucht. Die beiden Gruppen wurden hinsichtlich Alter, Geschlecht und monolingual deutschsprechend gematcht. Alle Kinder wurden mit dem Aktiven Wortschatztest (AWST-R) und dem Bayley Scales of Infant and Toddler Development - Third Edition (Bayley-III) getestet. Ergebnisse: Der AWST-R ergab für FG signifikant schlechter Leistungen (46.41 ± 10.81 vs. 52.21 ± 7.48; p = 0.027). Der Bayley-III zeigte für FG signifikant schlechtere Leistungen in der Sprachskala (Mittelwert 96.3 ± 11.81 vs. 105.1 ± 6.24; p = 0.002) und in der expressiven Sprachentwicklungssubskala (8.78 ± 2.01 vs. 10.69 ± 1.49; p < 0.001). In der kognitiven Entwicklung (98.5 ± 11.08 vs. 100.8 ± 6.43; p = 0.369) und der rezeptiven Sprachentwicklungssubskala (10.15 ± 2.23 vs. 11.08 ± 1.09; p = 0.060) konnten jedoch keine Unterschiede zwischen FG und RG festgestellt werden. Ein GA unter 28 Wochen hatte keinen Einfluss auf die Ergebnisse des AWST-R und des Bayley-III. Schlussfolgerung: FG haben einen kleineren expressiven Wortschatz, obwohl sie sich in ihrer kognitiven Entwicklung und im rezeptiven Sprachbereich nicht von RG unterscheiden.

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