Gewählte Publikation:
Kravanja, I.
„Social robots“ in der Pflege zur Förderung der Selbstpflege von älteren Personen: eine systematische Übersichtsarbeit
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Medical University of Graz; 2019. pp. 168
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Lohrmann Christa
-
Schüssler Sandra
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Hinsichtlich des zukünftigen demografischen Wandels und dem An-stieg der pflegebedürftigen älteren Personen, wird vermehrt Pflege benötigt. Als un-terstützende Funktion in der Pflegepraxis werden voraussichtlich neue Technologien, wie zB. „social robots“ eingesetzt. Internationale Literatur zeigt, dass nicht nur zur Unterstützung, sondern auch zur Förderung der Selbstpflege von älteren Personen in Pflegeheimen, Krankenhäusern und/oder zu Hause ein „social robot“ hinzugezogen werden kann. „Social robots“ werden in Service- und Begleitroboter unterteilt und finden dadurch in unterschiedlichen Bereichen der Pflege Anwendung.
Ziel: Das Ziel dieser Arbeit ist es aufzuzeigen, welche „social robots“ in der Pflege, zur Förderung der Selbstpflege von älteren Personen, herangezogen werden und inwiefern dadurch die Selbstpflege bei älteren Personen gefördert werden kann.
Methode: Das Design dieser Arbeit ist eine systematische Übersichtsarbeit. Es wur-de eine Literaturrecherche in den Datenbanken PubMed, CINAHL, EMBASE, EMCARE, Cochrane und IEEE, und in den Metasuchmaschinen Google Scholar und greylit.org durchgeführt. Außerdem passierte eine Handsuche in den Referenzlisten und International Journal of social robotics. Eine zeitliche Limitation der Studien wurde nicht gesetzt. Die eingeschlossenen Studien wurden hinsichtlich ihrer Qualität durch zwei ForscherInnen unabhängig voneinander bewertet.
Ergebnisse: Es konnten 26 Studien eingeschlossen werden, aus denen hervorgeht, dass in der Pflegepraxis 16 „social robots“ mit einer humanoiden oder tierähnlichen Gestalt, zur Förderung der Selbstpflege, herangezogen werden. Drei Roboter können als Service- und Begleitroboter dienen, die weiteren 13 Roboter ausschließlich als Begleitroboter. Die Ergebnisse zeigen, dass die Anwendung eines „social robots“ zu einem positiven Effekt bei den älteren Personen, hinsichtlich des physischen und psychischen Wohlbefindens, führt. So wird zum Beispiel die Selbstpflege einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr gefördert. Durch die Förderung von Aktivität und Ruhe, sozialen Interaktionen und dem Vorbeugen von menschlichen Risiken, konnte eine Verbesserung sowohl der Lebensqualität, den sozialen Interaktionen und Depressionen, als auch der Grad einer Demenz, beobachtet werden.
Schlussfolgerung: „Social robots“ finden in der Pflegepraxis bereits vermehrt An-wendung und die Ergebnisse zeigen, dass vorwiegend Roboter mit einer tierähnli-chen Gestalt die Selbstpflege älterer Personen, besonders im Bereich der sozialen Interaktionen und des psychischen Wohlbefindens, fördern können. Es ist zu empfehlen, dass die zukünftige Forschung die „social robots“ an den kognitiven Zustand der Anwenderinnen und Anwender, sowie an das Setting, in dem ein Roboter eingesetzt wird, anpasst. Außerdem ist es sinnvoll, dass Roboter in der Pflegepraxis vermehrt im Bereich der sozialen Interaktionen eingesetzt werden.