Gewählte Publikation:
Robl, M.
Hepatitis C: Entwicklung der Therapie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2019. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Donnerer Josef
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- Abstract:
- Der häufigste Grund für eine chronische Lebererkrankung ist Hepatitis C.
Im Jahr 2015 hatten weltweit geschätzt 71 Millionen Menschen eine chronische Hepatitis C. Diese Krankheit wird von dem Hepatitis C Virus ausgelöst, welcher als eigenes Genus auch Hepacivirus genannt wird und zur Familie der Flaviviridae gehört. Die Übertragung erfolgt hauptsächlich über den nasalen und intravenösen Drogenkonsum, seltener durch Tätowierungen, Piercings oder durch Akupunktur mit verunreinigten Nadeln.
Eine chronische HCV-Infektion führt häufig zu einer Leberzirrhose und in weiterer Folge zu einem hepatozellulären Karzinom oder zu einem Leberversagen, weshalb eine frühe Erkennung einer solchen Infektion von großer Bedeutung ist.
Hauptthema dieser Diplomarbeit ist die Entwicklung der Therapie der chronischen Hepatitis C, von den frühen Anfängen bis hin zu den aktuellen Behandlungsmöglichkeiten.
Das erste wirksame Medikament das gegen diese Viruserkrankung eingesetzt wurde, war Interferon-α, welches auch für andere Erkrankungen wie beispielweise die Haarzellleukämie, die chronische myeloische Leukämie, das Nierenzellkarzinom sowie das maligne Melanom verwendet wurde. Die Ansprechraten bei einer Therapiedauer von einem Jahr lagen bei ungefähr 20%.
Anschließend war lange Zeit die Kombinationstherapie mit Peg-Interferon-α und Ribavirin die Therapie der Wahl, was je nach Genotyp zu relativ unterschiedlichen Ansprechraten geführt hatte.
In den letzten Jahren wurden erstaunliche Fortschritte im Bereich der Therapie von Hepatitis C erzielt, indem 2011 die ersten direkt wirkenden antiviralen Medikamente, die sogenannten „Direct acting antivirals“, auf den Markt gebracht wurden. Dadurch haben sich die Heilungschancen deutlich verbessert. Selektive NS3/4A-Protease-Inhibitoren, wie Boceprevir und Telaprevir gehörten zu den ersten Wirkstoffen, die bei PatientInnen mit Genotyp 1 zugelassen wurden.
Anschließend wurden NS5B-Polymerase-Inhibitoren und NS5A-Inhibitoren, wie zum Beispiel Sofosbuvir und Daclatasvir zugelassen.
Neben einer Auswahl an verschiedenen Wirkstoffen werden in dieser Arbeit auch die möglichen Kombinationstherapien beschrieben und deren Studienergebnisse verglichen.