Gewählte Publikation:
Oeller, S.
Vitamin K, das vergessene Vitamin
- unter besonderer Berücksichtigung von Vitamin K2
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2019. pp.
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
-
Donnerer Josef
- Altmetrics:
- Abstract:
- Die Gruppe der K Vitamine gehört zusammen mit den Vitaminen A, D und E zu den fettlöslichen Vitaminen. Das K im Namen steht für Koagulation, die erste physiologische Funktion, mit der Vitamin K in Zusammenhang gebracht wurde.
Die Forschung an den K Vitaminen begann in den 30iger Jahren des vorigen Jahr-hunderts. 1943 wurden Henrik Dam und Edward Adelbert Doisy für ihre For-schungsarbeit im Bereich des Vitamin K mit dem „Nobelpreis für Physiologie oder Medizin“ ausgezeichnet.
Vitamin K tritt im Rahmen der γ-Carboxylierung von Proteinen als Cofaktor des En-zyms γ-Glutamylcarboxylase auf, das Glutamylreste von Proteinen in der Gamma-Position carboxyliert. Die Carboxylierung ermöglicht dem Protein eine Konformati-onsänderung, wodurch Proteine erst jene Tertiästruktur erlangen, die zur Erledigung ihrer physiologischen Aufgaben notwendig ist.
Die Carboxylierung läuft bei allen Vitamin K-abhängigen Proteinen nach dem glei-chem Muster ab und stellt einen prinzipiellen Aktivierungsmechanismus für diese Proteine dar.
Zu den Vitamin K-abhängigen Proteinen gehören die Gerinnungsfaktoren (II, VII, IX, X), aber auch gerinnungshemmende Faktoren wie Protein C und S, sowie die Protei-ne Osteocalcin, Matrix-Gla-Protein, Periostin oder das Growth-arrest-specific gene-6. Vor allem Osteocalcin und Matrix-Gla-Protein sind für einen ausgeglichenen Calci-um-Haushalt des Körpers notwendig und nehmen Schlüsselrollen bei der Pathoge-nese der Atherosklerose und Osteoporose bzw. dem Calcium-Paradoxon ein.
In wieweit Vitamin K2 zukünftig Teil der Therapie dieser Erkrankungen wird, bleibt abzuwarten.
Prophylaktisch erscheint eine suffiziente Vitamin K2-Versorgung anhand von Nah-rungsergänzungsmittel in diesen Fällen sinnvoll zu sein.