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Mayr, H.
Einfluss von Sarkopenie auf das Outcome nach Lebertransplantation
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2019. pp. 85
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Janout Sophie
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Kniepeiss Daniela
- Altmetrics:
- Abstract:
- HINTERGRUND: Eine Abnahme der Skelettmuskelmasse, auch bekannt als Sarkopenie ist ein Syndrom, welches vor allem die ältere Bevölkerung betrifft. Ein vermehrtes Auftreten einer Sarkopenie konnte auch bei chronischen Erkrankungen, wie Leberzirrhose, der häufigsten Indikation für eine Lebertransplantation, beobachtet werden. Die Sarkopenie ist mit einigen negativen Einflüssen und einer erhöhten Mortalität im Allgemeinen und auch nach Operationen, assoziiert. Dennoch fand sie in der Praxis bisher kaum Beachtung. Ein prädiktiver Parameter für das Outcome einer Lebertransplantation, welcher den nutritiven Status der Patientinnen und Patienten erfasst wurde bisher nicht definiert. Als Ziel dieser Studie wurde deshalb Sarkopenie als Prädiktor für das Outcome nach Lebertransplantation evaluiert.
MATERIAL UND METHODEN: In diese retrospektive Studie wurden 132 Patientinnen und Patienten, die an der klinischen Abteilung für Transplantationschirurgie in Graz zwischen 01.01.2008 und 03.08.2017 lebertransplantiert wurden, eingeschlossen. Die Definition der Sarkopenie erfolgte anhand von CT-Bildern auf der Höhe des dritten Lendenwirbels. Geschlechterspezifische Grenzwerte für eine erniedrigte Skelettmuskulatur in Abhängigkeit der Größe der Patientinnen und Patienten waren gegeben (≤ 38,5cm2/m2 für Frauen, ≤ 52,4 cm2/m2 für Männer). Als Parameter für das Outcome nach Lebertransplantation wurden die 30-Tage-Mortalität, das 1-Jahres-Überleben, das 5-Jahres-Überleben, die Früh-und Spätkomplikationen klassifiziert nach Clavien-Dindo, die Länge des Krankenhausaufenthaltes postoperativ und der Liegedauer auf der Intensivstation herangezogen.
ERGEBNISSE: Es zeigte sich eine statistisch signifikante (p=0,019) Abnahme des 1-Jahres-Überleben bei Patientinnen und Patienten mit einer Sarkopenie. Weiters wurde ein statistisch signifikantes Ergebnis zwischen dem Geschlecht und der Sarkopenie beobachtet. Es wiesen mehr Männer als Frauen eine Sarkopenie auf. Die postoperative Liegedauer auf der Intensivstation stieg bei sarkopenen Individuen signifikant (p=0,037) an. Bezüglich der 30-Tage-Mortalität, des 5-Jahres-Überleben, der Früh- und Spätkomplikationen und der Länge des Krankenhausaufenthaltes postoperativ und der Sarkopenie, wurde keine Signifikanz gefunden.
SCHLUSSFOLGERUNG: Die Ergebnisse dieser Studie zeigten, dass Sarkopenie ein Prädiktor für die Morbidität und die Mortalität nach Lebertransplantation ist.