Selected Publication:
Fischer, C.
Outcome der inflammatorischen Cardiomyopathie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2019. pp. 68
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Ablasser Klemens
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Fruhwald Friedrich
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung:
Die Myokarditis ist eine entzündliche Erkrankung des Myokards. Die häufigste Ursache sind virale Infektionen und post-virale immunvermittelte Prozesse, die zu einer postinfektiösen inflammatorischen Cardiomyopathie führen können. Die meisten PatientInnen mit inflammatorischer Cardiomyopathie sprechen gut auf eine 6-monatige immunsuppressive Therapie mit Azathioprin und Cortison an, leider jedoch nicht alle. Diese Arbeit beschäftigt sich damit, wie häufig eine Besserung bzw. Heilung nach dieser Immunsuppression ist, wie PatientInnen mit nicht ausreichendem Therapieansprechen charakterisiert sind und ob diese PatientInnen mit einem 2. Zyklus Immunsuppression gebessert werden können. Weiters wird eine zentrale Hypothese, dass ein Grund für das Ausbleiben des Therapieerfolgs bei einem Teil der PatientInnen eine relative Unterdosierung bezogen auf das Körpergewicht bei Personen mit höherem Körpergewicht bzw. BMI ist, überprüft.
Methoden und Ergebnisse:
Im Rahmen dieser Diplomarbeit wurden die Archivdaten von allen 245 PatientInnen, die seit Einführung der Endomyokardbiopsie an der Kardiologie des LKH Universitätsklinikums Graz im Jahr 2008 biopsiert wurden und deren 1. Biopsie bis inklusive 15.03.2017 durchgeführt wurde, erhoben. 33 PatientInnen davon wurden mittels PCR und immunhistologischem Befund als „Virusnegativ mit Entzündung“ (entspricht inflammatorischer Cardiomyopathie) klassifiziert, mit obiger Therapie behandelt und anschließend kontrollbiopsiert. Davon wurden 22 (66,67%) als gebessert (keine weitere immunsuppressive Therapie mit Azathioprin plus Cortison und mindestens ein Immunhistochemieparameter regredient) und 11 (33,33%) als nicht gebessert klassifiziert. Die nicht gebesserten PatientInnen hatten eine signifikant geringere Azathioprin- und Cortisondosis/Körpergewicht bekommen. Von den 11 nicht gebesserten PatientInnen wurden 10 mit einem 2. Zyklus Immunsuppression behandelt, 5 davon wurden ein zweites Mal kontrollbiopsiert. In einem Fall wurde eine Riesenzellmyokarditis diagnostiziert, die 4 anderen Personen wurden als gebessert klassifiziert. Somit konnten 4 (80%) der 5 Personen, die eine 2. Kontrollbiopsie durchliefen, gebessert werden. Aufgrund der geringen Fallzahl ist jedoch keine allgemeine Aussage bezüglich einer möglichen Besserung durch einen 2. Zyklus Immunsuppression möglich.
Schlussfolgerung:
Die 6-monatige Immunsuppression mit Azathioprin und Cortison ist eine wertvolle Therapiesäule bei der inflammatorischen Cardiomyopathie, die häufig zur Ausheilung der Entzündung führt. Die Ergebnisse dieser Arbeit sprechen stark für die zentrale Hypothese, dass ein Grund für einen ausbleibenden Therapieerfolg bei einem Teil der PatientInnen eine relative Unterdosierung der Wirkstoffe bezogen auf das Körpergewicht bei Personen mit höherem Gewicht bzw. BMI ist.