Selected Publication:
Scheiflinger, C.
Probiotika zur Behandlung der Alopecia areata
PROBATA- Pilotstudie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Medical University of Graz; 2019. pp. 109
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Kopera Daisy
- Altmetrics:
- Abstract:
- Ziele:Seit vielen Jahren werden bei der Alopecia areata die verschiedensten Behandlungsmethoden propagiert, ein schlüssiger Algorithmus einer kausalen Therapie dieser polygenetischen, immunmediierten Haarerkrankung fehlt aber bis zum heutigen Tag. Die von uns durchgeführte Studie sollte untersuchen, ob eine dreimonatige Einnahme eines probiotischen Multispeziespräparates positive Auswirkungen auf das Haarwachstum bei Patientinnen und Patienten mit fachärztlich diagnostizierter Alopecia areata zeigen könnte. Als Nebenziele wurden die individuelle Verträglichkeit der Testsubstanz, die Auswirkungen auf drei intestinale Stressparameter (Zonulin, alpha- 1- Antitrypsin, Calprotectin) sowie der Einfluss der Erkrankung auf das tägliche Leben anhand des DLQI (dermatologischer Lebensqualität Index) Fragebogens untersucht.
Methoden:Es wurde eine monozentrische, randomisierte, Placebo kontrollierte, doppeltblinde klinische Studie mit 20 Personen welche positiv abgeschlossen werden konnten durchgeführt. Ein mögliches Haarwachstum wurde mittels Vorher- Nachher Fotodokumentation, die intestinalen Stressparameter anhand der zu Beginn und Ende der Studie abgegebenen Stuhlproben, die Verträglichkeit, subjektive Einschätzung der Haarsituation und Auswirkung auf die Lebensqualität anhand von mehrfach auszufüllenden Fragebögen untersucht.
Resultate:Die Bewertung der dermatologischen Observer korrelierten statistisch signifikant stark, zeigten aber keinen signifikanten Zusammenhang zwischen der Verum beziehungsweise der Placebo Gruppe und dem Haarwachstum (Haarwuchs/ kein Haarwuchs). (BeobachterIn 1 und 2 p= 0,175 bzw. BeobachterIn 3 p= 0,362)
Weder bei Zonulin, noch bei alpha- 1- Antitrypsin oder Calprotectin konnte in Woche zwölf ein signifikanter Unterschied zwischen der Placebo und der Verum Gruppe gezeigt werden, bei Betrachtung über die Zeit ließen sich für Zonulin und Calprotectin geschlechterspezifische Tendenzen darstellen.
Die Auswertung des implementierten DLQI- Fragebogens zeigte keinen signifikanten Unterschied zwischen Verum und Placebo Gruppe, ließ aber Hinweise für einen erhöhten Leidensdruck bei den weiblichen Studienteilnehmerinnen erahnen.
Sowohl die zu testende, als auch die Placebo Substanz verursachten keine Zunahme an den hier erhobenen gastrointestinalen Beschwerden (Verstopfung, Durchfall, Blähungen, Bauchschmerzen, Sodbrennen).
Die subjektive Einschätzung der Probandinnen und Probanden bezüglich Menge der ausfallenden Haare und Größenveränderung der beobachteten Stelle zeigte bei der Auswertung keinen Unterschied zwischen Verum und Placebo Gruppe.
Diskussion: Die PROBATA- Studie konnte bei einem erneut einsetzenden Haarwuchs für die getestete Substanz keinen signifikanten Zusammenhang herstellen. Limitationen für diese Aussage ergeben sich primär durch die kleine Stichprobe, die Durchführung einer größer angelegten Studie wäre hier also empfehlenswert.