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Selected Publication:

Schuller, J.
Kognition, Übergewicht und periphere Entzündungsmarker bei bipolarer affektiver Störung.
[ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] University of Graz; 2018. pp.126.

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Dalkner Nina
Altmetrics:

Abstract:
Die bipolare affektive Störung (BD) stellt eine psychiatrische Erkrankung dar, die im Besonderen durch eine Veränderung des Gefühlslebens charakterisiert ist. Drei mit der Erkrankung assoziierte Faktoren werden in vorliegender Arbeit genauer betrachtet: Übergewicht (mittels BMI), Entzündungsvorgänge (CRP und IL-6), sowie kognitive Leistungen (Aufmerksamkeit und Verarbeitungsgeschwindigkeit, sprachliche Gedächtnisprozesse, Exekutivfunktionen). Die 190 Personen umfassende Stichprobe teilte sich in eine klinische und eine Kontrollgruppe, gematcht nach den Variablen ‘Alter’ und ‘Geschlecht’. Neben Gruppenvergleichen wurden Zusammenhangsanalysen durchgeführt, zwei weitere Fragestellungen befassten sich mit dem metabolischen Syndrom (MetS). Darüber hinaus wurde untersucht, ob der BMI und Entzündungsparameter bestimmte kognitive Leistungen voraussagen können. Schließlich wurde geprüft, ob ein möglicher Zusammenhang zwischen dem BMI und kognitiven Leistungen durch Entzündungsprozesse mediiert wird. Die Ergebnisse legen nahe, dass bipolare PatientInnen übergewichtiger sind, häufiger an einem MetS leiden und in allen erhobenen Bereichen schlechtere kognitive Leistungen erbringen. Die beiden Gruppen unterscheiden sich nicht in den erhobenen Entzündungswerten, hierbei spielt der Faktor ‘Übergewicht’ die wichtigere Rolle. Während der BMI moderat mit dem CRP-Wert assoziiert ist, ergeben sich zu den kognitiven Leistungen keine starken Zusammenhänge. Der BMI und die CRP-Konzentration können gemeinsam die Stroop-Interferenzleistung bei bipolaren PatientInnen voraussagen. Darüber hinaus konnte festgestellt werden, dass das CRP einen Zusammenhang zwischen dem BMI und der Exekutivleistung mediiert. Aus dieser Arbeit ist der wichtige therapeutische Schluss zu ziehen, dass im Rahmen der BD ein besonderes Augenmerk auf den Ernährungszustand der PatientInnen gelegt werden muss, um einen milderen Verlauf der Erkrankung gewährleisten zu können.

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