Gewählte Publikation:
Eiletz, J.
Angina pectoris - Historie und aktuelle Pharmakotherapie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. 105
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Beubler Eckhard
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Donnerer Josef
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Die Angina pectoris ist die häufigste klinische Manifestation der Myokardischämie und gilt als Kardinalsymptom der koronaren Herzkrankheit. Die Angina pectoris hat negativen Einfluss auf Lebensqualität, Morbidität und Mortalität betroffener Patientinnen und Patienten. Neben Schmerz und schlechter Lebensqualität verursacht die Angina pectoris auch erhebliche direkte Kosten durch Inanspruchnahme medizinischer Leistungen sowie indirekte volkswirtschaftliche Kosten. Aus diesen Gründen ist die antianginöse Therapie ein wichtiger Bestandteil in der Therapie der koronaren Herzkrankheit. Dennoch bestehen auch 250 Jahre nach der Erstbeschreibung der Angina pectoris weiterhin Herausforderungen. Trotz multimodaler Therapieansätze bleibt ein beträchtlicher Anteil der behandelten Patientinnen und Patienten symptomatisch.
Methoden: Ziel dieser Arbeit ist die zusammenfassende Darstellung historischer Meilensteine in Erforschung und Therapie der Angina pectoris, sowie des aktuellen Wissensstandes der antianginösen Pharmakotherapie. Zur Erstellung dieser Diplomarbeit wurde eine Literaturrecherche durchgeführt. Der Fokus der Recherche lag auf Quellen, welche sich mit der symptomatischen Pharmakotherapie der stabilen koronaren Herzkrankheit befassen. Diese bestanden aus Fachbüchern, Lehrbüchern, Internetquellen, Behandlungsleitlinien, sowie Artikel, Studien und Metaanalysen aus Fachzeitschriften.
Schlussfolgerung: Durch die Weiterentwicklung der antianginösen Therapie seit dem Ende des 19. Jahrhunderts steht heute eine Vielzahl an therapeutischen Ansätzen zur Verfügung. In der symptomatischen Behandlung der stabilen koronaren Herzkrankheit kommt der Pharmakotherapie eine tragende Rolle zu. Heute steht der Klinikerin/dem Kliniker eine Fülle an therapeutischen Optionen zur Verfügung, bestehend aus i) traditionellen Antianginosa, ii) Antianginosa der zweiten Wahl, iii) sowie experimentellen oder selten verwendeten Antianginosa. Die größte Herausforderung besteht in der individualisierten und personalisierten Anpassung der Therapie unter Berücksichtigung zugrundeliegender pathophysiologischer Mechanismen, bestehender Komorbiditäten und kardiovaskulärer Parameter. Auch besteht weiterhin erheblicher Forschungsbedarf. Vielversprechende Therapieoptionen müssen weiter eruiert und bestehende Wissenslücken geschlossen werden. Insbesondere die evidenzbasierte Therapie der mikrovaskulären Angina befindet sich noch in den Anfängen.