Gewählte Publikation:
Egger, J.
Instrumente, Modelle und Theorien zur Erfassung der Akzeptanz von NutzerInnen neuer Technologien
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. 132
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Lohrmann Christa
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Schüssler Sandra
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Der Unterstützungsbedarf von Pflegepersonen, PatientInnen bzw. BewohnerInnen im (Berufs-)Alltag ist weltweit im Zunehmen. Neue Gesundheitstechnologien (Health-IT, soziale Roboter) können sie im Berufsalltag bzw. in der Förderung ihrer Selbstständigkeit unterstützen. Internationale Literatur zeigt, dass die Akzeptanz der NutzerInnen von Gesundheitstechnologien durch verschiedene Akzeptanz-Instrumente erfasst werden kann, um die Anwendung dieser Technologien zu fördern.
Ziel dieser Arbeit ist es, Instrumente, Modelle und Theorien (Akzeptanz-Instrumente) zur Erfassung der Akzeptanz von NutzerInnen (Pflegepersonen, PatientInnen, BewohnerInnen) neuer Technologien ausfindig zu machen und herauszufinden, inwiefern die psychometrischen Eigenschaften der gefundenen Akzeptanz-Instrumente überprüft sind und welche Charakteristiken diese aufweisen.
Methode: Ein systematisches Review mit Recherche wurde in: „PubMed, Cochrane (Systematic Reviews, CENTRAL), HTA, Embase, Emcare, „opengrey.eu“, CINAHL, IEEE“ und „Google Scholar“ aus den Jahren 1980-2018 durchgeführt. Die Artikel wurden von zwei Personen unabhängig voneinander mithilfe von Bewertungsbögen kritisch bewertet.
Ergebnisse: Die inkludierten 21 Artikel brachten 15 Akzeptanz-Instrumente hervor. Das Technik Akzeptanz Modell (TAM), TAM2, TAM3, „Unified Theory of Acceptance and Use of Technology“ (UTAUT), Adaptation der Vorangehenden (Technik Akzeptanz Fragebogen, ePHR-Modell, Modell Holden&Karsh, TTAM, Almere Model, CHI Akzeptanz Modell, PHD Akzeptanz Modell, Modell Tsai), sowie drei Instrumente (Fragebogen Drewes et al., „Service User Technology Acceptability Questionnaire“ (SUTAQ), „Willingness to Accept“ (WTA)). Die Charakteristiken zeigen bspw. auf, dass 14 Instrumente englischsprachig und 15 Instrumente Self-Instrumente sind. Die psychometrischen Eigenschaften sind in Bezug auf die Kriterien: „Responsiveness“, Inhaltsvalidität, Konstruktvalidität, Kriteriumsvalidität, Augenscheinvalidität, Interne Konsistenz und Lesbarkeit überprüft.
Schlussfolgerung: Die adaptierten oder modifizierten Akzeptanz-Instrumente TAM, TAM2 und UTAUT sind für den englischen Sprachraum bisher am besten psychometrisch überprüft, eine Übersetzung ins Deutsche wird empfohlen. Der Fragebogen Drewes et al., TAM3 und WTA sind die bislang am wenigsten gut psychometrisch überprüften Instrumente und bedürfen zukünftiger Forschung. Der SUTAQ ist gut psychometrisch überprüft, jedoch noch nicht ausreichend in der Praxis erprobt. In Hinblick auf das Setting „Krankenhaus“ werden die Instrumente TAM, TAM2, UTAUT und im Setting „Zuhause“ die Instrumente TAM2, UTAUT, SUTAQ empfohlen. Bei den NutzerInnen „Pflegepersonen“ werden die Instrumente TAM, TAM2, UTAUT und bei „PatientInnen bzw. BewohnerInnen“ die Instrumente TAM, UTAUT, SUTAQ empfohlen. In Bezug auf die Innovation „Health-IT“ werden die Instrumente TAM, TAM2, UTAUT und hinsichtlich der Innovationen „soziale Roboter, telemedizinische oder assistive Systeme“ die Instrumente UTAUT und SUTAQ empfohlen.