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Mauhart, B.
Auswirkung des Rotationsfehlers auf das Outcome von operativ versorgten supracondylären Humerusfrakturen im Kindesalter
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2019. pp. 47 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Singer Georg
Wegmann Helmut
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Supracondyläre Humerusfrakturen gehören mitunter zu den häufigsten Frakturen im Kindesalter. Bei dislozierten Frakturen wird immer eine Reposition, nach Möglichkeit geschlossen, durchgeführt. Zur Stabilisierung der Reposition gibt es Schienungs- und Osteosyntheseverfahren. Die heutige Lehrmeinung besagt, dass Rotationsfehler, aufgrund ihres negativen Einfluss auf das Outcome der PatientInnen, immer zu vermeiden sind. Da dies in der Praxis jedoch nicht immer vollständig umsetzbar ist, und man nicht endlos lange bzw. viele Operationen den jungen PatientInnen zumuten kann, wollen wir in dieser Arbeit überprüfen, in wieweit sich verbliebene Rotationsfehler auf das Langzeitoutcome von supracondylären Humerusfrakturen auswirken. Material und Methoden: Zuerst wurde eine retrospektive Datenanalyse aller PatientInnen, die in den Jahren 2005-2012 an der Grazer Kinder- und Jugendchirurgie wegen einer supracondylären Humerusfraktur operativ therapiert wurden, durchgeführt. Alle PatientInnen, die einen nicht revidierten postoperativen Rotationsfehler aufwiesen, wurden zu einer Nachuntersuchung eingeladen. Ergebnisse: In den acht Jahren wurden 338 PatientInnen mit supracondylärer Humerusfraktur operativ behandelt. Bei 39 davon wurde ein postoperativer Rotationsfehler entdeckt, der belassen worden ist. Für eine Nachuntersuchung konnten 12 dieser PatientInnen gewonnen werden. Dabei handelte es sich um 4 Gartland II-Frakturen (33%) und 8 Gartland III-Frakturen (67%). Bei der Unterscheidung der Frakturform zeigten sich 7 Querfrakturen (58%) und 5 Schrägfrakturen (42%). Der Rotationsfehlerquotient nach von Laer betrug im Schnitt 0,15 (Range 0,11-02). Es zeigten sich ausnahmslos sehr gute subjektive Ergebnisse. Auch objektiv gesehen waren die Ergebnisse stets positiv. Entsprechend den Kriterien nach Flynn konnte der negativste Fall immer noch als befriedigend beurteilt werden. Diskussion: Anhand der Ergebnisse war das Nichtoperieren der belassenen Rotationsfehler eine gute Entscheidung. Aufgrund der Tatsache, dass die TeilnehmerInnenzahl der Studie sehr gering war, kann diese Arbeit aber nur als Anstoß für weitere Studien gesehen werden. Welches Ausmaß des Rotationsfehlers, bei dem die Auswirkungen auf die PatientInnen noch als tolerierbar zu betrachten sind, muss in zukünftigen Studien genauer untersucht werden. Ebenso bedarf es einer genaueren Indikation, wann eine operative Osteosynthese sinnvoll ist. Vor allem der Einfluss der Frakturform in Kombination mit Rotationsfehlern muss genauer untersucht werden.

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