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Gewählte Publikation:

Schallauer, K.
Das Delir - Früherkennung, Prävention und Therapie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] ; 2018. pp. 85 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Baranyi Andreas
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Das Delir ist ein psychiatrisches Krankheitsbild, das häufig auch auf Krankenhausstationen abseits der Psychiatrie auftritt und Personen jedes Alters betreffen kann. Deswegen ist es nicht nur für Psychiaterinnen und Psychiater von Relevanz. Auch Ärztinnen und Ärzte anderer Fachdisziplinen werden fast täglich mit Symptomen wie akuter Verwirrtheit und kognitiven Beeinträchtigungen konfrontiert. Dies gilt besonders für jene Mediziner/-innen, die geriatrische oder intensivmedizinische Patientinnen und Patienten betreuen. Methodik: Als Grundlage für diese Diplomarbeit diente eine Literaturrecherche in Pubmed. Mit einbezogen sind Publikationen in englischer und deutscher Sprache, die mehrheitlich zwischen 2008 und 2018 publiziert wurden. Dadurch ist der aktuelle Stand der Wissenschaft widergespiegelt. Ergebnisse: In vielen Fällen wird das Delir nicht diagnostiziert. Vor allem hypoaktive Verlaufsformen werden häufig übersehen. Entwickelt wurden bereits multiple Screening- und Assessment-Instrumente, mit deren Hilfe Patientinnen und Patienten kurzfristig und effizient auf das Vorhandensein eines Delirs untersucht werden können. Am weitesten verbreitet ist die sogenannte ‚Confusion Assessment Method‘ und deren Abwandlung für die Intensivstation. Daneben existiert noch eine Vielzahl an weiteren Instrumenten, deren Validität unterschiedlich zu bewerten ist. Im Bereich der Prävention zeigt sich vor allem eine multifaktorielle, nicht medikamentöse Prävention als besonders effektiv. Zur medikamentösen Therapie des Delirs werden Neuroleptika am häufigsten eingesetzt. Deren Effektivität allerdings nicht eindeutig belegt ist. Diskussion: Die Delir-Prävalenz in Krankenhäusern könnte durch ein erhöhtes Problembewusstsein für dieses Krankheitsbild bei Ärztinnen und Ärzten sowie Krankenpflegerinnen und Krankenpflegern gesenkt werden. Die Einführung von Präventionsmaßnahmen könnte eine patientenfreundlichere Umgebung erschaffen, vor allem für geriatrische Patientinnen und Patienten.

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