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Rueck, S.
Vergleich einer konventionellen Surfactanttherapie mit der Surfactant-INSURE-Strategie (Intubation, Surfactant, Extubation) bei Frühgeborenen mit RDS und einem Gestationsalter von 25+0 bis 31+6 SSW - eine retrospektive Studie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] ; 2018. pp. 52
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Morris Nicholas Mark
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Reiterer Friedrich
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Die INSURE-Strategie soll, wie in internationalen Studien mehrfach berichtet wurde, die mechanische Beatmung von RDS-Patienten /-Patientinnen signifikant reduzieren und zum Teil auch die BPD-Inzidenz und Mortalitätsrate senken. Diese Studie evaluiert das Outcome der mit der INSURE-Methode an der Neonatologie der Universitätsklinik Graz behandelten Frühgeborenen.
Methoden: Retrospektive Analyse der Daten von 75 Kindern mit RDS und einem Gestationsalter von 25+0 bis 31+6 SSW, die nach deren Einführung mit der INSURE-Methode behandelt wurden (Studiengruppe: 01.03.2014 – 31.05.2015) und Vergleich mit einer entsprechenden historischen Kontrollgruppe (01.01.2012 – 31.03.2013) von 88 Kindern vor Einführung der Therapie. Die Auswertung erfolgte stratifiziert in jeweils zwei Gruppen nach Gestationsalter: 25+0 bis 27+6 und 28+0 bis 31+6 SSW. Die Signifikanz wurde mit t-Test, Mann-Whitney-U-Test und Chi-Quadrat-Test berechnet.
Ergebnisse: 28+0 bis 31+6: Die Studiengruppe erhielt weniger mechanische Beatmung (p=0,004), hatte einen geringeren Sauerstoffbedarf (p=0,000) und weniger Bedarf an Sedativa und Analgetika (p=0,002 und p=0,018) als die Kontrollgruppe. 25+0 bis 27+6: Es gab keine Unterschiede in der mechanischen Beatmung. Die CPAP-Dauer (p=0,006), Sauerstoffbedarfsdauer (p=0,045) und Zahl der Intubationen (p=0,011) waren in der Studiengruppe höher. Der Bedarf an Sedativa und Analgetika blieb gleich. Beide Gestationsklassen: Die Vergleichsgruppen unterschieden sich nicht in Surfactantgaben. Hinsichtlich der Inzidenz von BPD und Mortalität und anderen Morbiditäten wie ROP, IVH, PVH, PVL und PDA konnten keine signifikanten Unterschiede festgestellt werden.
Diskussion: Die Ergebnisse des Vergleichs der 28+0 bis 31+6 Gruppen sind in Einklang mit den Ergebnissen anderer Studien zu diesem Thema. Die Ergebnisse des Vergleichs der 25+0 bis 27+6 Gruppen werfen Fragen auf; diese Gruppen waren nicht homogen (p=0,031). Ein Vergleich mit einer Gruppe mit mehr Kindern eines späteren INSURE-Zeitintervalls könnte für eine zweite Einschätzung sinnvoll sein.