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Selected Publication:

Zimmermann, K.
Die Problematik der Bisphosphonate in der Zahnmedizin
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit/Master Thesis (UNI) ] Graz Medical University; 2018. pp.65. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Beubler Eckhard
Altmetrics:

Abstract:
Im Rahmen dieser Diplomarbeit wird auf die Bisphosphonat-assoziierte Kiefernekrose (Bisphosphonate related osteonecrosis of the jaw) eingegangen, die bei einer gehäuften medikamentösen Einnahme von Bisphosphonaten in den letzten Jahren als schwerwiegende Nebenwirkung auftreten kann. Es werden die Einsatzgebiete der Bisphosphonate wie Osteoporose, Morbus Paget, Tumormetastasen und Multiples Myelom und die zur Therapie eingesetzten oralen und intravenösen Bisphosphonate beschrieben. Es wird auf die Behandlungsdauer, Dosis und Applikationsform bei der Anwendung von Bisphosphonaten bei diesen Indikationen eingegangen, wobei die Anwendung individuell ist und sich nach Schweregrad und Verlauf der Erkrankung richtet. Die durch die Therapie erreichten Behandlungserfolge werden angeführt. Neben dem positiven Therapieeffekt aus dem Einsatz von Bisphosphonaten stellt jedoch die Bisphosphonat-assoziierte Kiefernekrose durch ihre erschwerte Therapie ein immer größer werdendes Problem in der Zahnheilkunde dar. Die Bisphosphonat-assoziierte Kiefernekrose ist eine schwerwiegende Erkrankung, die mit einem enormen Leidensdruck der Patientinnen/Patienten aufgrund von Schmerzen, Weichteilinfektionen, exponierten Knochen bis hin zu Kieferfrakturen einhergehen kann, wodurch auch die Lebensqualität stark beeinträchtigt ist. Laut unterschiedlichen Studien besteht vor allem bei Patientinnen/Patienten mit maligner Grunderkrankung, die über einen längeren Zeitraum intravenös verabreichte Bisphosphonate wie Zoldedronat und Pamidronat erhalten, ein hohes Risiko, an einer BRONJ zu erkranken. Patientinnen/Patienten mit Bisphosphonattherapie sind in der Zahnmedizin generell als Risikopatientinnen/Risikopatienten zu betrachten. Abhängig vom jeweiligen Risikoprofil des Patienten sind prophylaktische Maßnahmen vor, während und nach einer Bisphosphonattherapie vor allem bei oralchirurgischen Eingriffen von großer Bedeutung. Eine Therapie gestaltet sich abhängig vom jeweiligen Stadium der Erkrankung als langwierig und schwierig, wobei eine vollkommene Heilung kaum möglich ist. Deshalb sind eine umfassende Prophylaxe, frühzeitige Diagnosestellung und Therapie von größter Relevanz, um das Risiko einer BRONJ zu minimieren. Vor Beginn einer BP-Therapie ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen BP-verordnenden Ärzten sowie Zahnärzten von großer Bedeutung, um die Inzidenz von Kiefernekrosen zu vermeiden.

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