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Gewählte Publikation:

Kattnig, L.
Zusammenhang zwischen Plasma-Parathormon-Konzentration und kardialen Funktions- und Strukturparametern bei PatientInnen mit chronischer Herzinsuffizienz im Rahmen der RoC-HF Studie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 46 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Verheyen Nicolas Dominik
von Lewinski Dirk
Altmetrics:

Abstract:
Die chronische Herzinsuffizienz (CHI) ist oftmals vergesellschaftet mit einem gestörten Knochenstoffwechsel, wobei die pathophysiologischen Mechanismen noch weitgehend ungeklärt sind. Hohe Parathormon (PTH)–Konzentrationen gehen mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung einer CHI einher und umgekehrt besteht bei zahlreichen PatientInnen mit CHI ein Hyperparathyreodismus. Unsere Absicht war es daher, Plasma-PTH-Level mit echokardiographischen Markern und Laborparametern zu korrelieren. Es wurden dazu 99 ambulante, symptomatische CHI-PatientInnen mit diagnostizierter CHI mit reduzierter Pumpfunktion und einer derzeitigen LVEF <50% eingeschlossen. Zentrale Punkte der Studie waren eine detaillierte Anamneseerhebung, sowie die klinische und transthorakale echokardiographische Untersuchung einer systolischen oder diastolischen Dysfunktion des linken und rechten Ventrikels. Laborparameter wurden vor der echokardiographischen Untersuchung im Labor bestimmt. Anschließend flossen die Werte von PTH, NT-proBNP, 25(OH)-Vitamin D, Calcium und eGFR in diese Arbeit ein. Achtundneunzig PatientInnen (Alter 65 ± 9,6 Jahre, 79% Männer) von 99 konnten in der Auswertung berücksichtigt werden, da der PTH-Wert eines Datensatzes nicht vorhanden war. Die mittlere LVEF war 35,9 ± 9,0 %. Die mediane NT-proBNP-Konzentration war 1301 (IQA 349 – 2750) pg/ml. Ein Hyperparathyreodismus bestand in 50% der Fälle und der mediane PTH-Wert lag bei 65,0 (47,0 – 94,6) pg/ml. PTH korrelierte signifikant mit NT-proBNP (Pearson r = 0,467, p<0,001), allerdings nicht mit LVEF, TAPSE oder e’mean. In einer multivariaten Regressionsanalyse mit Adjustierung für Alter, Geschlecht, BMI, eGFR, 25(OH)-Vitamin D und Calcium blieb PTH weiterhin signifikant mit NT-proBNP (adjustierter Betakoeffizient=0,307, p=0,005) assoziiert. Demnach besteht in der Studienpopulation eine signifikante Korrelation zwischen PTH und NT-proBNP, jedoch keine mit kardialen Echoparametern, unabhängig von anderen potentiellen Einflussfaktoren. Dies unterstreicht den aktuellen Wissenstand und lässt eine ursächliche Verflechtung der kardialen Stauung und PTH-Sekretion vermuten. Weitere Studien sind notwendig, um die klinische Anwendbarkeit der Ergebnisse auch für die Knochengesundheit der CHI-PatientInnen zu evaluieren.

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