Gewählte Publikation:
Giesriegl, F.
Prädiktive Faktoren zum Auftreten eines posttraumatischen Hydrozephalus
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 69
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Holl Etienne
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Unger Frank
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Der posttraumatische Hydrozephalus kann zu einer Beeinträchtigung und Verschlechterung des Zustandsbildes nach einem Schädel-Hirn-Trauma führen. Ziel dieser Arbeit war es, die prädiktiven Faktoren, die nach einem schweren SHT mit diagnostiziertem GCS 3 – 8 zu einem posttraumatischen Hydrozephalus führen können, zu erfassen und auszuwerten.
Material und Methoden: Es wurden im Zeitraum 2011 – 2017 135 Pat. (35 weibliche; 100 männliche Pat.) mit der Diagnose schweres Schädel-Hirn-Trauma, welche am LKH-Univ. Klinikum Graz in der Abteilung für Neurochirurgie hospitalisiert wurden, retrospektiv ausgewertet. Die Haupt- und Nebenzielgrößen (Alter, Geschlecht, Diabetes Mellitus Typ 2, Thrombo ASS, Dauer des Komas, Glasgow coma scale, Subduralhämatom, traumatische Subarachnoidalblutung, Dekompressive Kraniektomie, Subdurales Hygrom nach dekompressiver Kraniektomie und Pupillenreaktion bei Erstaufnahme) wurden untersucht.
Ergebnisse: Von den 135 Patienten entwickelten 14 (10.4%) einen posttraumatischen Hydrozephalus. Es zeigte sich mittels Fishers exakt Test eine statistische Signifikanz bei prätraumatisch eingenommenen Thrombo ASS mit einem p von 0.037. Bei den anderen ausgewerteten Nebenzielgrößen konnte kein statistisch signifikanter Zusammenhang festgestellt werden.
Schlussfolgerung: Es ist eine Beeinflussung durch Gerinnungsmedikation wie Thrombo ASS (Acetylsalicylsäure) auf die Entwicklung eines posttraumatischen Hydrozephalus anzunehmen. Für eine genauere Untersuchung sind Folgestudien mit höherer Patientenzahl notwendig. Internationale Studien stellten einen Einfluss bei dekompressiver Kraniektomie, traumatischer Subarachnoidalblutung, Subduralhämatom, GCS bei Einlieferung, Suburalem Hygrom nach dekompressiver Kraniektomie und Pupillenreaktion bei Einlieferung fest. Eine Hypothese ist, dass prätraumatisch eingenommene Antikoagulantien zu vermehrten Blutungen im Bereich des Ventrikelsystems führen können. Dies könnte zu einer Stauung des Liquors mit Verschluss und Ausprägung eines Hydrozephalus beitragen.