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Selected Publication:

Sumerauer, S.
Instrumente zur Evaluierung von Einflussfaktoren auf die Umsetzung von evidenzbasiertem Wissen in Gesundheitseinrichtungen der Akut- und Langzeitversorgung auf individueller Ebene von involvierten Pflegepersonen und/oder Gesundheitsfachkräften
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 130 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Breimaier Helga Elisabeth
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Die Umsetzung neuer wissenschaftlicher Ergebnisse in die bestehende Praxis der Gesundheits- und Krankenpflege lässt sich als äußert komplexen Prozess darstellen. Durchschnittlich werden 17 Jahre benötigt, um neues Wissen nachhaltig in den praktischen Alltag zu implementieren, wobei zwei Drittel aller Bemühungen der Wissensintegration gänzlich scheitern. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit neuer Ansätze, welche die Implementierungsphasen verkürzen und gleichzeitig die Rate erfolgreicher Praxisumsetzungen erhöhen. Die bestehende Literatur lässt darauf schließen, dass vor allem Faktoren auf individueller Ebene einen wesentlichen Einfluss auf die Implementierungsdauer und den nachhaltigen Einsatz evidenzbasierten Wissens haben. Eine klare Darstellung der bestehenden individuellen Eigenschaften arbeitender Individuen könnte somit den Implementierungsprozess erheblich verkürzen und deren Umsetzungserfolg steigern. Mit Hilfe des Consolidated Framework For Implementation Research (CFIR) wird der Begriff der individuellen Eigenschaften als ein Konstrukt dargestellt und beschrieben. Ziel: Das Ziel dieser Arbeit liegt in der Darstellung von Instrumenten zur Messung individueller Einflussfaktoren bei der Umsetzung wissenschaftlicher Ergebnisse in die klinische Pflegepraxis, sowie die umfangreiche Beschreibung ihrer psychometrischen Eigenschaften. Methode: Es wurden dafür zwei systematische Literaturrecherchen in verschiedenen Datenbanken, Referenzlisten und internationalen Suchmaschinen im Zeitraum von Mai bis Oktober 2017 durchgeführt. Die erste Recherche galt der Identifizierung geeigneter Instrumente, während die zweite zur genaueren Beschreibung ihrer psychometrischen Eigenschaften diente. Ergebnisse: Anhand beider Recherchen konnten insgesamt 3130, bzw. 438 Studien identifiziert werden, von denen am Ende 61, bzw. 8 Voll-texte für die weitere Arbeit verwendet werden konnten. Aus den ersten 61 Volltexten konnten 28 Instrumente identifiziert und beschrieben werden. Es zeigte sich, dass die meisten Instrumente bezüglich ihrer psychometrischen Eigenschaften unzureichend getestet und beschrieben wurden. Mittels der 8 Volltexte der zweiten Suchstrategie wurden der „Evidence Based Questionnaire“ und der „Self-Efficacy in EBP Scale“ bezüglich ihrer psychometrischen Eigenschaften ausführlich beschrieben. Beide Instrumente konnten dabei reliable und valide Ergebnisse liefern. Schlussfolgerung: In der Literatur lassen sich bereits einige Instrumente zur Messung individueller Einflussfaktoren bei der Umsetzung wissenschaftlicher Ergebnisse in die Praxis finden. Ziel weiterer Forschung muss es nun sein, Instrumente hinsichtlich ihrer psychometrischen Eigenschaften und ihrer Anwendbarkeit zu verbessern.

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