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Heider, S.
Langzeitergebnisse nach Radiuskopfresektion bei Kindern und Jugendlichen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 73
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Singer Georg
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Wegmann Helmut
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung:
Bewegungseinschränkungen im Ellbogengelenk können sowohl eine Folge angeborener Pathologien, als auch posttraumatisch bedingt sein. Je nach Schweregrad der Einschränkungen kann eine Resektion des Radiuskopfes durchgeführt werden. Bei PatientInnen mit offenen Wachstumsfugen gibt es nur wenige Berichte über die Langzeitergebnisse dieser Resektion. Aus diesem Grund war es das Ziel dieser Arbeit, das klinische und radiologische Langzeitergebnis von Kindern und Jugendlichen nach Radiuskopfresektion zu untersuchen.
Material und Methoden:
Für diese Arbeit wurden die Daten von PatientInnen mit offenen Wachstumsfugen, bei denen von 2005 bis 2015 an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie in Graz eine Resektion des Radiuskopfes durchgeführt wurde, erhoben und die PatientInnen für eine Nachkontrolle einbestellt. Die Bewegungsumfänge im Ellbogengelenk wurden mit den präoperativen und postoperativen Werten verglichen. Griffstärke, Kraft in Pronation/Supination und Tragewinkel wurden mit der gesunden Gegenseite verglichen. Röntgenaufnahmen des operierten Ellbogens, sowie Aufnahmen beider Unterarme wurden hinsichtlich Arthrosezeichen, radialer Migration und Synostose evaluiert. Zur funktionellen Auswertung wurden der DASH Score, der Mayo Elbow Performance Score und der Broberg-Morrey Score erhoben.
Ergebnisse:
Sieben PatientInnen (mittleres Alter elf Jahre) mit posttraumatischer Bewegungseinschränkung in fünf Fällen sowie angeborenr Bewegungseinschränkung in zwei Fällen wurden in die Studie aufgenommen. Die mittlere Follow-Up Zeit war 43 Monate. Der Bewegungsumfang in Pronation/Supination verbesserte sich signifikant (p=0,04). In der Flexion/Extension konnte keine signifikante Verbesserung erreicht werden (p=0,122). Die Griffstärke (p=0,027) und die Stärke in Pronation (p=0,028) war auf der betroffenen Seite signifikant geringer als auf der gesunden Seite. Die Kraft in der Supination zeigte keinen Unterschied (p=0,176). Der Tragewinkel war bei drei PatientInnen vergrößert und signifikante radiale Migration konnte festgestellt werden (im Mittel 3mm, SA 1,7, p=0,018). Arthrosezeichen fanden sich in drei Fällen. Der mittlere DASH Score lag bei 16,1 (Range 8,8 bis 30,8; SA 10,1) der mittlere Mayo Elbow Performance Score bei 87,9 (Range 70 bis 100; SA 12,2) und der mittlere Broberg-Morrey Score bei 82,64 (Range 71 bis 94, SA 7,98).
Diskussion:
Eine Radiuskopfresektion kann für ausgewählte PatientInnen mit offenen Wachstumsfugen mit schwerwiegender Bewegungseinschränkung der Pronation und Supination erwogen werden. Allerdings muss mit Folgeerscheinung wie radialer Migration, Arthrose und Valgisierung des Tragewinkels gerechnet werden.