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Selected Publication:

Golestani, S.
Die Epidemiologie der Ellenbogenfrakturen im Kindes- und Jugendalter
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 55 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Singer Georg
Wegmann Helmut
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Kinder und Jugendliche unterliegen einem sehr hohen Verletzungsrisiko, das in 26% der Fälle sogar zu einer Fraktur führt. In etwa 10-15% aller pädiatrischen Knochenbrüche entfallen auf den kindlichen Ellenbogen. Ziel dieser Arbeit war es, die Epidemiologie der Ellenbogenfrakturen im Kindes- und Jugendalter anhand vorliegender Daten der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz zu erörtern um eine Basis für etwaige Präventivmaßnahmen zur Minimierung der Inzidenz zu schaffen. Material und Methoden: Mittels einer retrospektiven Datenerhebung und -analyse wurde die Epidemiologie aller Kinder und Jugendlichen, die mit Ellenbogenfrakturen zwischen Jänner 2015 und Dezember 2016 an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz behandelt wurden, dargestellt. Inkludiert wurden folgende Frakturen: suprakondyläre Humerusfraktur, Epicondylus ulnaris Fraktur, Condylus radialis Fraktur, Radiushalsfraktur oder supradiakondyläre Humerusfraktur. Resultate: Insgesamt wurden 378 Ellenbogenfrakturen in die Studie inkludiert. Die Studiengruppe war im Mittel 6,8 Jahre alt und mit einer Jungen/Mädchen Geschlechterverteilung von 1,11 beinahe ausgeglichen. Um das 5. Lebensjahr zeigte sich in beiden Geschlechter ein Häufigkeitspeak. Nach darauffolgender Inzidenzabnahme war um das 9. Lebensjahr ein zweiter Peak ersichtlich. Die häufigste aller Frakturen war die suprakondylären Humerusfraktur (n=237) gefolgt von der Radiushalsfraktur (n=54). Die wärmeren Jahreszeiten wiesen ein deutlich höheres Frakturrisiko auf, mit einem Spitzenwert von 119 Fällen im Sommer. Die meisten Ellenbogenfrakturen entstanden auf Spielplätzen (n=98). 150 Patienten und Patientinnen wurden stationär behandelt, wovon 148 einer Operation unterzogen wurden. Am häufigsten wurde die Bohrdrahtosteosynthese (n=106) zur operativen Versorgung der Frakturen angewendet. Diskussion: Zur Epidemiologie der Ellenbogenfrakturen gibt es bisher nur eine limitierte Anzahl an Studien. Die Aufarbeitung der Unfallursachen zeigte, dass vor allem Stürze aus Höhen größer als der Stehhöhe ein sehr hohes Frakturrisiko in sich tragen. Entsprechende Aufklärungskampagnen könnten zur Reduktion der Frakturhäufigkeit beitragen.

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