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Ionita, F.
Retrospektive Evaluierung der kardiovaskulären Risikostratifizierung bei Nierentransplantation
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 60
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Deak Andras Tamas
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Zitta Sabine
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Patientinnen und Patienten mit chronischer Nierenerkrankung (chronic kidney disease, CKD) haben ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen und kardiovaskuläre Mortalität. Deshalb muss bei Kandidatinnen und Kandidaten für eine geplante Nierentransplantation (NTX) mit CKD ein gründliches Screening durchgeführt werden, um mögliche kardiovaskuläre Komplikationen nach der Transplantation zu vermeiden. 2007 taten sich alle österreichischen Transplantationszentren zusammen und beschlossen einen Konsensus, der eine uniforme, österreichweite Empfehlung zur kardiovaskulären Voruntersuchung gibt, um das post-transplant kardiovaskuläre Outcome zu verbessern. Die Auswirkungen dieses im Konsensus beschlossenen kardiovaskulären Screenings auf das kardiovaskuläre Outcome nach der NTX wurden bisher noch nicht untersucht.
Ziel: In dieser monozentrischen retrospektiven Analyse wurden 537 Patientinnen und Patienten, die zwischen 2003 und 2014 an der Medizinischen Universität Graz nierentransplantiert wurden, untersucht, um die Auswirkungen des Konsensus auf das kardiovaskulären Outcome erfassen zu können.
Methoden: Die Patientinnen und Patienten wurden in zwei Kohorten aufgeteilt:
Patientinnen und Patienten, die vor dem Konsensus (2003-2008) und nach dem Konsensus(2009-2014) nierentransplantiert wurden. Die Kohorten wurden dann untereinander auf post-transplant kardiovaskuläre Mortalität und die Rate der kardiovaskulären Events (akutes Koronarsyndrom, Schlaganfall, Hospitalisierung wegen Herzversagen) in einem Follow-Up von 2 Jahren nach der NTX miteinander verglichen.
Ergebnisse: Es wurde festgestellt, dass es nach dem Konsensus zu einer signifikanten Zunahme an durchgeführten Herz-CTs und diagnostischen Koronarangiographien kam, die Zahl an diagnostizierten KHK jedoch gleichblieb. Jedoch konnte kein signifikanter Unterschied bezüglich des Auftretens von kardiovaskulären Events zwischen den beiden Kohorten festgestellt werden, dennoch zeigte sich die tendenziell eine Abnahme nach dem Konsensus. Es konnte eine signifikante Abnahme in der Gesamt-Mortalität nach dem Konsensus beobachtet werden.
Diskussion: Der Konsensus hat das Screening zwar „invasiver“ gemacht, dennoch blieb die Anzahl der diagnostizierten KHK gleich. Folglich kann die Abnahme an kardiovaskulärer Events bzw. Mortalität nicht auf die Einführung des Konsensus, sondern auf andere Faktoren wie Therapie, Immunsuppression und erhöhte Anzahl von Lebendspenden, zurückgeführt werden. Aufgrund einer zu geringen Fallzahl an kardiovaskulären Events konnte keine Regressionsanalyse zur Auswertung durchgeführt werden. Deswegen wird das Durchführen einer multizentrischen Studie empfohlen.