Gewählte Publikation:
Neziri, B.
Herz MRT: Blutflussanalyse in der Aorta und Pulmonalarterie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 87
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Fuchsjäger Michael
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- Abstract:
- Zielsetzung: Die Phasenkontrasttechnik ist eine Messmethode der Magnetreso-nanztomographie (MRT) zur quantitativen Analyse von Blutflussgeschwindigkei-ten in einer Messebene sowie Blutflussvolumina durch Gefäßquerschnittsflä-chen. Eine wichtige Anwendung der Phasenkontrasttechnik ist die nicht-invasive Evaluierung kardialer Shunts aus der Abweichung des Verhältnis des pulmona-len zu aortalen Blutflussvolumens (QP:QS) vom Wert 1. Eine Limitation der Me-thode stellen sogenannte Hintergrundphasen dar, welche Phasenkontrast-Messergebnisse verfälschen können. Ziel der Studie war die Untersuchung, ob eine Postprocessing-basierte, ortsabhängigen Hintergrundphasenkorrektur (ba-seline correction, BLC) aortale und pulmonale Phasenkontrast-Normalwerte ver-ändert und die Streuung der QP:QS Verhältnisse bei gesunden ProbandInnen reduziert.
Material und Methoden: Im Rahmen der retrospektiven Studie wurden 1.5T MRT Phasenkontrastmessungen durch die Aorta ascendens und durch den Haupt-stamm der Pulmonalarterie von 40 herzgesunden ProbandInnen (20 Frauen, 20 Männer) mit einer Routine-Software ohne und mit Anwendung einer automati-schen/manuell optimierten Hintergrundphasenmaske zur BLC ausgewertet. Aor-tale und pulmonale Phasenkontrastparameter (maximale und mittlere Blutfluss-geschwindigkeiten, Blutflussvolumina und QP:QS) wurde für die gesamte Studi-enpopulation sowie für Frauen und Männer getrennt analysiert und mittels t-Test verglichen. Der Vergleich der Ergebnisse der unterschiedlichen Auswertealgo-rithmen erfolgte mittels Bland-Altman-Analyse.
Ergebnisse: Die Anwendung einer Basislinienkorrektur hatte einen signifikan-ten Einfluss auf aortale und pulmonale Phasenkontrast-Normalwerte, ge-schlechtsspezifische Unterschiede in Blutflussgeschwindigkeiten und Blutfluss-volumina jedoch blieben erhalten. Die mittleren QP:QS Verhältnisse waren 0,99±0,11 ohne BLC, 0,98±0,11 für die Auswertung mit automatischer BLC und 0,97±0,10 für die die Auswertung mit manuell optimierter BLC. Währenddessen der Bias von QP:QS zwischen den Auswertungen mit automatischer und manuell optimierter BLC nicht signifikant war, unterschied sich QP:QS im Vergleich zwi-schen den Auswertungen ohne BLC und mit manuell optimierter signifikant (p = 0,0087).
Schlussfolgerung: Aortale und pulmonale Phasenkontrast-Normalwerte verän-dern sich bei Anwendung einer ortsabhängigen Basislinienkorrektur. Aufgrund der kleiner werdenden Streuung von QP:QS scheint die Anwendung einer manu-ell optimierten Basislinienkorrektur für die Shunt-Diagnostik empfehlenswert.