Gewählte Publikation:
Czernin, M.
Polyzystisches Ovar Syndrom (PCOS) und reproduktives Outcome
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 99
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Klaritsch Philipp
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Kollmann Martina
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Das polyzystische Ovarsyndrom (PCOS) betrifft 5-15% aller Frauen im gebärfähigen Alter. Die Rotterdam Kriterien definieren dieses Krankheitsbild als Vorhandensein mindestens zweier der folgenden Symptome 1) polyzystische Ovarien, 2) Oligo- oder Anovulation und 3) klinischer oder biochemischer Hyperandrogenismus. Aufgrund der hormonellen Dysregulation benötigen Frauen mit PCOS häufiger reproduktionsmedizinische Hilfe bei einem Kinderwunsch und erleiden häufiger Schwangerschaftskomplikationen als Frauen in der gesunden Vergleichsgruppe.
Methoden: In einer retrospektiven Studie wurden Daten von 650 Frauen untersucht und zusammengefasst. Die eingeschlossenen PCOS Patientinnen waren im Zeitraum von August 1998 bis Februar 2017 an der Ambulanz für gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin der Universitätsklinik für Gynäkologie und Geburtshilfe Graz in Behandlung. Hauptoutcomeparameter waren hierbei Lebendgeburten, Fehlgeburten, intrauteriner Fruchttod (IUFT), ovarielle Überstimulationssyndrome (OHSS) und Extrauterinschwangerschaften. Nebenparameter waren Konzeptionsart, Schwangerschaftsverlauf sowie kindliche Parameter.
Ergebnisse: Insgesamt konnten 140 PCOS Patientinnen eingeschlossen werden. Im untersuchten Zeitraum kam es zu 171 Schwangerschaften mit 180 lebend geborenen Kindern und zwei IUFT (1,2%). 59 Patientinnen erlitten einen oder zwei Aborte (n=86), davon wurden 43 bis zur 12. SSW (50,0%) und 21 nach der 12. SSW (24,4%) dokumentiert. Es kam zu sieben extrauterinen Schwangerschaften (4,1%) und neun Abbrüchen (5,3%), davon waren zwei medizinisch indiziert. Es traten 15 OHSS bei 13 Patientinnen auf, 11 mal kam es im selben Zyklus zu einer Schwangerschaft.
Schlussfolgerung: Frauen mit PCOS benötigen gehäuft reproduktionsmedizinische Hilfe, um schwanger zu werden und sind dabei besonders gefährdet ein OHSS zu entwickeln. Patientinnen sollten über das Risiko eines OHSS sowie Abort, EUG und die Möglichkeit einer Mehrlingsschwangerschaft aufgeklärt werden. Des Weiteren sollte eine Beratung bezüglich Übergewicht sowie Zuckerstoffwechselstörung und deren Auswirkungen auf die Fertilität erfolgen.