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Murauer, M.
Pharmakologische Therapie bei Trigeminusneuralgie und posttraumatischer Trigeminusneuropathie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 74
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Donnerer Josef
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- Abstract:
- Akuter Schmerz ist ein Warnsignal des Körpers. Chronische Schmerzen führen in Form von eigenen Krankheitsbildern zu langwierigen körperlichen und psychischen Beschwerden. Die meist progredient verlaufende idiopathische Trigeminusneuralgie ist durch blitzartig einschießende, starke, einseitige, elektrisierende Schmerzattacken gekennzeichnet. Durch Inzidenzen von bis zu 27/100 000 und einer medikamentösen Behandlung, die bei weniger als der Hälfte der Patientinnen/Patienten erfolgreich ist, stellt sie ein ernstzunehmendes Problem dar. Eine posttraumatische Trigeminusneuropathie als eine Form eines neuropathischen Schmerzes, ist eine selten vorkommende Komplikation nach Traumen oder chirurgischen Interventionen im Gesichtsbereich.
Die vorliegende Diplomarbeit soll einen Überblick über die pharmakologische Therapie der Trigeminusneuralgie und der posttraumatischen Trigeminusneuropathie liefern. Dazu wurde eine Literaturrecherche in medizinischen Fachbüchern sowie den Online-Datenbanken PubMed und Google Scholar durchgeführt und mit aktuellen Leitlinien verglichen.
Carbamazepin und sein Abkömmling Oxcarbazepin gelten als Mittel der ersten Wahl bei der Trigeminusneuralgie. Baclofen und Lamotrigin eignen sich als Add-on Therapie und bei Unverträglichkeit von Carbamazepin kann zu Gabapentin oder Pregabalin gegriffen werden. Eine neue Behandlungsoption stellt die Injektion von Botulinumtoxin dar.
Die Antikonvulsiva Gabapentin und Pregabalin liefern gute Ergebnisse zur Behandlung der posttraumatischen Trigeminusneuropathie, das NSMRI Amitriptylin sowie die SSNRI Venlafaxin und Duloxetin können ebenfalls verwendet werden. Die Wirksamkeit von Opioiden wird durch starke Nebenwirkungen erkauft.
Es liegen nur wenige randomisiert-kontrollierte Studien zur Behandlung der Trigeminusneuralgie vor und diese beinhalten meist nur wenige Teilnehmerinnen/Teilnehmer. Im Vergleich mit den aktuellen Leitlinien gilt Carbamazepin als Goldstandard. Die erfolgversprechende Botulinumtoxin Injektionstechnik bedarf noch weiterer Untersuchung, bis sie Einzug in die Leitlinien findet.
Die medikamentöse Therapie der posttraumatischen Trigeminusneuralgie beruht in erster Linie auf Leitlinien für die diabetische Neuropathie und postherpetischen Trigeminusneuropathie.