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Gewählte Publikation:

Weilguny, F.
Neue Aspekte der Therapie der akuten lymphatischen Leukämie bei Kindern und Jugendlichen mit besonderem Fokus auf die akute B-Zell-Leukämie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 72 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Gallistl Siegfried
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Abstract:
Hintergrund Die akute lymphatische Leukämie ist die häufigste maligne Tumorerkrankung im Kindes- und Jugendalter und macht fast 30% aller Tumore bei Kindern aus. Im Allgemeinen hat sich die Therapie dieser Erkrankung in den letzten 30 Jahren deutlich verbessert, sodass man heute bis zu 90% aller PatientInnen heilen kann. Viele neue Therapieansätze, wie zum Beispiel die CAR-T-Zell- Therapie kommen heutzutage schon zum Einsatz. Dabei werden körpereigene T-Lymphozyten entnommen, in vitro modifiziert und gegen CD19+ B-Lymphozyten sensibilisiert. Nach diesem Prozess werden die modifizierten Zellen wieder den PatientInnen reinfundiert. Diese zählt zu den neuartigsten und vielversprechendsten Therapien für hartnäckige Formen der ALL. Dabei sollte man nicht außer Acht lassen, dass sich die Kosten derzeit auf etwa 475.000$ belaufen. Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Risikoabwägung. Sehr aggressive/effektive Tumortherapien haben häufig auch schwerwiegende behandlungsbedingte Nebenwirkungen. Das Ziel meiner Arbeit lag darin, die aktuellsten Studienergebnisse mit den derzeitigen Therapieformen vorzustellen, diese hinsichtlich Effektivität und Risiko zu vergleichen und so einen guten Überblick zu schaffen.(1,2) Methoden In dieser Literaturrecherche wurde zunächst darauf geachtet, Literatur der letzten zehn Jahre zu verwenden und auf ihre Relevanz und Aussagekraft zu überprüfen. Dabei wurde besonders darauf geachtet, erschienene Literatur bis inklusive April 2018, miteinzubeziehen. Aufgrund der zahlreichen Publikationen in diesem Zeitraum, wurde besonderes Augenmerk auf die Literatur der letzten fünf Jahre gelegt. Ergebnisse Die Ergebnisse beziehen sich hauptsächlich auf das Vorkommen von behandlungsbedingten Nebenwirkungen, das Ansprechen auf die Therapie und die Überlebensraten der PatientInnen im Kindes- und Jugendalter. Aufgrund der Ergebnisse können unterschiedliche Schlüsse hinsichtlich Effektivität und Risikoabwägung gezogen werden. Blinatumomab, ein weiterer neuer monoklonaler Antikörper gegen CD19+ und CD3+ Zellen, zeigte bei Erwachsenen mit B-Zell-ALL bereits sehr gute Ergebnisse. PatientInnen mit einer therapierefraktären oder rückfälligen Form dieser Erkrankung wurden zusätzlich mit Blinatumomab therapiert und mit PatientInnen unter Standardpolychemotherapie verglichen. Das Overall-Survival (OS) war mit 7,7 Monaten verglichen zu vier Monaten unter Polychemotherapie deutlich erhöht. Weiters imponierte das Event-Free-Survival (EFS) sechs Monaten nach der Induktion mit einem Anteil von 31% der behandelten PatientInnen, verglichen zu 14% in der Vergleichsgruppe mit der Standardtherapie.(3) Die CAR-T-CD19-Zell-Therapie zeigte ebenfalls positive Therapieergebnisse. 75 PatientInnen mit therapierefraktärer oder rückfälligen ALL wurden in Studie I therapiert. Die Gesamtremissionsrate innerhalb der ersten drei Behandlungsmonate lag bei 81% mit einem EFS nach sechs Monaten von 73% und nach zwölf Monaten von 50%. Das OS lag nach sechs Monaten bei 90% und nach einem Jahr bei 76%.(4) Studie II hingegen zeigte deutlich schlechtere Ergebnisse in Bezug auf das OS (51,6% nach zehn Monaten) als Studie I. Die Hauptziele dieser Studie lagen in der Ermittlung der maximal tolerierbaren Dosis und der Toxizität der Behandlung. Die maximale Dosis wurde mit 1,0*106 CAR-T-Zellen pro Kilogramm Körpergewicht festgelegt.(5)

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