Gewählte Publikation:
Straßmayr, A.
Outcome nach Anti-HCV Therapie mit Direct-Acting Antivirals (DAAs)
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 75
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Stauber Rudolf
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- Hintergrund: Im Jahr 2014 verbesserte die Einführung der Direct Acting antivirals (DAAs) die Heilungsraten der Hepatitis-C-Therapie grundlegend. Manche Arbeiten kamen allerdings zu dem Schluss, die DAA-Therapie erhöhe das Risiko eines hepa-tocellulären Karzinoms (HCC). Aus diesem Grund verglichen wir die HCC-Inzidenzen nach DAA-Therapie mit jenen nach Peginterferon-basierter (Peg-Inf) Therapie am Universitätsklinikum Graz.
Zusätzlich haben frühere Arbeiten gezeigt, dass eine erfolgreiche Peginterferon-basierte Therapie eine Regression der Fibrose zufolge hat. Daher bestand ein weite-res Ziel dieser Arbeit darin, anhand der Messwerte des Fibroscans und anhand indi-rekter Fibroseparameter zu untersuchen, ob und wie sehr sich der Leberschaden nach erfolgreicher DAA-Therapie verringert.
Methoden: Die HCC-Inzidenz wurde bei 78 Patienten und Patientinnen mit DAA-Therapie und einer Leberfibrose METAVIR >F2 analysiert und mit den HCC-Inzidenzen von 31 Patienten und Patientinnen nach Peginterferon-basierter Therapie und METAVIR >F2 verglichen.
Die Regression des Leberschadens analysierten wir ein Jahr (n = 112) und drei Jah-re (n = 14) nach erfolgreicher DAA-Therapie mit Hilfe der indirekten Fibroseparame-ter Fib4-Score (Fibrosis4-Score) und APRI (AST/Thrombozyten-Ratio-Index). Anhand des Fibroscans beurteilten wir die Veränderung des Leberschadens ein Jahr (n = 32) und zwei Jahre (n = 7) nach erfolgreicher DAA-Therapie.
Ergebnisse: Bei 3/78 DAA-Patienten und -Patientinnen und bei 3/31 Peg-Inf-Patienten und -Patientinnen traten HCCs auf. Dem zweiseitigen Fishers exakter Test (p = 0,349) zufolge ergibt sich ein nicht signifikanter Zusammenhang zwischen dem Therapieregime und der HCC-Inzidenz.
Anhand der indirekten Fibroseparameter zeigt die Fibrose ein (Fib4-Score p-Wert < 0,001, APRI p-Wert < 0,001) und drei Jahre (Fib4-Score p-Wert = 0,03; APRI p-Wert 0,006) nach Therapieende eine signifikante Reduktion bei erreichter SVR12. Die Fibroscanmesswerte zeigen im ersten Jahr eine signifikante Reduktion der Fibrose (p-Wert < 0,001) und nach dem zweiten Jahr eine borderline Signifikanz
(p* = 0,066).
Diskussion: Die HCC-Inzidenz bei Patienten und Patientinnen nach DAA-Therapie verglichen mit jenen nach Peginterferon-basierter Therapie zeigt keinen statistischen signifikanten Unterschied. Die Differenzen der HCC-Raten sind möglicherweise durch die Tatsache begründet, dass die DAA-Therapie auch bei Patienten und Pati-entinnen mit schwererem Leberschaden eingesetzt werden kann.
Die Regression der Fibrose und Zirrhose nach erfolgreicher DAA-Therapie zeigt sich vor allem im ersten Jahr. Im weiteren Verlauf reduziert sich der Effekt. Arbeiten ande-rer Autoren zeigen ähnliche Ergebnisse. Als mögliche Erklärung für die Reduktion der Fibroscanwerte wird in verschiedenen Arbeiten der Rückgang der Entzündung nach erreichtem sustained virologic respon-se nach 12 Wochen (SVR12, anhaltendes virologisches Ansprechen) angegeben. Bezüglich Fib4-Score und APRI bleibt festzuhalten, dass diese Parameter auf Alanin-Aminotransferase (ALT) und Aspartat-Aminotransferase (AST) basieren, also auf Laborwerten, die einen direkten Leberzellschaden abbilden.