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Leitner, M.
PatientInnen mit synchronen kolorektalen Lebermetastasen: Therapiemöglichkeiten und Überlebensvorteile
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 90 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Pfeifer Johann
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Als präkanzeröse kolorektale Läsionen sind Adenome in 90 % für die Entstehung eines Kolorektalkarzinoms sporadischen Ursprungs verantwortlich. Histopathologisch entstehen in 85-90 % differenzierte Adenokarzinome. Zwischen 85-90 % der Fernmetastasen entwickeln sich in der Leber. Bei etwa 25 % der Betroffenen sind bereits zum Diagnosezeitpunkt des Primärtumors Tochtergeschwülste in diesem Organ nachweisbar, sog. synchrone Metastasen. Die Therapieentscheidung, ob das konventionelle-, das simultane Verfahren oder das Liver-first-Konzept zum Einsatz kommt, wird im Zuge von interdisziplinären Tumorkonferenzen getroffen. Methode: Für die Hintergrundrecherche, zu kolorektalen Karzinomen und Lebermetastasen, wurden hauptsächlich medizinische Fachbücher durchforstet. Zudem wurde im Internet nach relevanten Artikeln und nach aktuellen Leitlinien gesucht. Die weiteren Recherchen über Behandlungsstrategien und Überlebenschancen, von Menschen mit synchronen Lebermetastasen kolorektalen Ursprungs, stammen hauptsächlich aus der medizinischen Internetdatenbank PubMed. Ergebnis und Diskussion: Für die potentielle Heilung sollte die komplette chirurgische Entfernung aller hepatischen Metastasen (R0-Resektion) angestrebt werden. Viele neue Chemotherapeutika und biologische Substanzen sorgen für eine effektive zielgerichtete Therapie und ermöglichen eine frühzeitige Behandlung der Metastasen, mit hohen Ansprechraten und einem verlängerten medianen Überleben. Dadurch kann die Resektabilitätsrate steigen und die Rezidivrate verringert werden. Die Frage nach dem optimalen Zeitpunkt für die Resektion wird nach wie vor gestellt. Therapiestrategien, wie die klassische-, der simultane- und der Liver-first-Ansatz werden von Autoren immer wieder miteinander verglichen und bewertet. Dabei wird analysiert, welche Behandlungsvariante zu geringeren Morbiditäts- und Mortalitätsraten führt bzw. welche mit einem höheren Gesamtüberleben und krankheitsfreien Überleben verbunden ist. Von Jahr zu Jahr nimmt die Anwendung des Liver-first-Konzepts, bei Personen mit asymptomatischen Primärtumoren und umfangreicheren synchronen Leberläsionen, zu. Diese Therapiestrategie hat einen kleinen Vorteil für PatientInnen mit Rektumkarzinomen. Ergebnisse von Morbiditäts- und Mortalitätsraten sowie vom Gesamt-überleben und krankheitsfreien Überleben sind, selbst bei unterschiedlicher Krankheitsausprägung, nach erfolgreich abgeschlossener Therapie, bei allen 3 Therapieansätzen vergleichbar (positiv). Derzeit fehlen noch schlüssige Beweise, welche Therapiestrategie die genannten Faktoren signifikant verbessern kann. Dafür sind randomisierte Kontrollstudien notwendig.

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