Gewählte Publikation:
Luger, M.
Klinisch-radiologisches Outcome bei PatientInnen nach chirurgischer Intervention bei Hallux rigidus
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 101
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Holzer Lukas
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Ornig Martin
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Als Hallux rigidus wird die Arthrose des Großzehengrundgelenks bezeichnet. Für die operative Therapie bei Hallux rigidus sind verschiedene Verfahren in der Literatur beschrieben. Die gelenkerhaltende Cheilektomie und die nicht-gelenkerhaltende Arthrodese stellen Standardeingriffe bei Hallux rigidus dar. In der Literatur sind jedoch unterschiedliche Ergebnisse und Empfehlungen beschrieben. Diese Studie hatte zum Ziel PatientInnen nach Cheilektomie und Arthrodese hinsichtlich des klinisch-funktionellen Outcomes, der Ausführung alltäglicher Aktivitäten und der Lebensqualität nachzuuntersuchen und mit den vorhandenen Daten in der wissenschaftlichen Literatur zu vergleichen.
Methoden: 55 PatientInnen (31 weiblich, 24 männlich) wurden an der Universitätsklinik für Orthopädie und Traumatologie des LKH Graz (Medizinische Universität Graz) nachuntersucht, wovon sich zwischen September 2005 bis Ende 2014 34 einer Cheilektomie und 21 einer Arthrodese unterzogen haben. Das durchschnittliche Alter lag bei 61,9 (±8,2) Jahren und das mittlere Follow-up lag bei 7,3 (±2,5) Jahren. Das Outcome wurde anhand des AOFAS Scores, des FADI Scores und des SF-36-Fragebogens erhoben.
Ergebnisse: Es zeigten sich keine statistisch signifikanten Unterschiede des AOFAS und des FADI Scores zwischen Cheilektomien und Arthrodesen. Die Gruppe der Cheilektomien hatte eine statistisch signifikant bessere Funktion als die Gruppe der Arthrodesen (p=0,000). Die Gruppe der Arthrodesen zeigte statistisch signifikant niedrigere Schmerzlevel (p=0,026). Hinsichtlich der Lebensqualität zeigte sich nur in der Kategorie „Generelle Gesundheitswahrnehmung“ des SF-36 ein signifikanter Unterschied zugunsten der Gruppe der Cheilektomien (p=0,028).
Diskussion: Zwischen Cheilektomie und Arthrodese zeigen sich hinsichtlich klinisch-funktionellem Outcome, Ausführung alltäglicher Aktivitäten und Lebensqualität nur geringe Unterschiede. Diese Studie zeigt im Vergleich mit der bestehenden Literatur vergleichbare Ergebnisse. Somit kann für Hallux rigidus Grad 1 und 2 nach Regnauld die Cheilektomie empfohlen werden. Für eine Cheilektomie bei Hallux rigidus Grad 3 kann anhand der Daten keine eindeutige Empfehlung abgegeben werden. Eine Arthrodese kann bei Hallux rigidus Grad 3 nach Regnauld und bei früheren Stadien mit sehr starken Schmerzen empfohlen werden.