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Selected Publication:

Gleichweit, S.
Phytopharmaka und deren Anwendungsgebiete; Augenmerk auf die Behandlung von Atemwegserkrankungen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Beubler Eckhard
Altmetrics:

Abstract:
Therapien mit pflanzlichen Arzneimitteln erfreuen sich großer Beliebtheit in der Bevölkerung. Als Phytotherapie wird die Anwendung von Arzneimitteln bezeichnet, welche ausschließlich aus Pflanzenbestandteilen hergestellt werden. Diese als Phytopharmaka bezeichneten Arzneimittel sind von pflanzlichen Nahrungsergänzungsmitteln oder isolierten pflanzlichen Wirkstoffen abzugrenzen. Die Anwendung von rein pflanzlichen Arzneimitteln blickt auf eine lange Tradition zurück. Informationen zur Nutzung von Phytopharmaka, die gegenwärtig in Verwendung sind, basieren vorwiegend auf einem kollektiven Erfahrungsschatz und Überlieferungen in Form von Literatur. Die rationale Phytotherapie versucht sich von diesem altbewährten Ansatz zu trennen und den Einsatz auf eine wissenschaftliche Basis zu transformieren. Das Ziel dieser Diplomarbeit ist ein Versuch, einen grundlegenden Überblick über das Thema Phytotherapie zu ermöglichen und die wichtigsten Anwendungsgebiete aufzuzeigen. Traditionell verwendete Pflanzen und deren Zubereitungen sollen auf ihr wissenschaftliches Erkenntnismaterial überprüft werden, um zwischen rationalen und traditionellem Einsatz differenzieren zu können. Zu diesem Zweck wurde eine Literaturrecherche einschlägiger Fachliteratur, medizinischer Datenbanken und Monographien wichtiger Institutionen der Phytotherapie durchgeführt. Die allgemeinen Anwendungsgebiete der Phytotherapie umfassen vorwiegend leichte und selbstlimitierende Erkrankungen. Die Behandlung von Atemwegserkrankungen aller Art stellt das mit Abstand größte Indikationsgebiet dar. Hier werden sie vorwiegend als Arzneimittel der Selbstmedikation, für die symptomatische Behandlung von Husten in Verbindung mit einfachen respiratorischen Infekten eingesetzt. Wissenschaftliche Daten in Form von klinischen Studien sind nur für einzelne Pflanzenpräparate vorhanden. Die Evidenz für den Einsatz bei respiratorischen Erkrankungen ist schwach. Ihre Wirkungen beruhen größtenteils auf sekretolytischen und peripher antitussiven Effekten. Weitere klinisch kontrollierte Studien stellen ein Zukunftsvorhaben dar, um den rationalen Einsatz dieser Phytopharmaka rechtfertigen zu können.

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