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Veres, S.
Wundinfektion von Verbrennungen bei Kindern und Jugendlichen - Zusammenhang zwischen bakteriellen Erregern, Klinik, Labor und Verbandsmaterial – eine retrospektive Studie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 62 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Krenn Larissa
Pfurtscheller Klaus
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Im Jahr 2015 wurden in Österreich 1411 PatientInnen aufgrund von Verbrennungen bzw. Verbrühungen stationär behandelt, 514 der Betroffenen (36%) waren unter 14 Jahre alt. (1) Kinder sind besonders gefährdet. (2) Eine häufige Komplikation bei Verbrennungen ist die Infektion der Wunde. (3) Gemeinsam mit Septikämien sind sie die führende Todesursache bei PatientInnen mit Verbrennungswunden. (4) Diese Studie soll einen Zusammenhang zwischen dem verwendeten Verbandsmaterial und dem Ergebnis des Wundabstrichs zeigen. Besonders bei Kindern und Jugendlichen ist die Diagnosestellung einer Infektion schwierig. Viele Infektionsparameter sind in erster Linie aufgrund der Verbrennung verändert und müssen nicht auf eine Infektion hinweisen (erhöhte Leukozyten, Fieber, …). Daher wird in dieser Studie versucht, Parameter zu finden, welche die Diagnose einer Wundinfektion erleichtern. Des Weiteren wird auf die Verwendung von Antibiotika bei Verbrennungswunden eingegangen. Material und Methoden: Die Studie wurde retrospektiv an der an der Gemeinsamen Einrichtung Pädiatrische Intensivstation und Brandverletzteneinheit der Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde des LKH- Univ. Klinikums Graz durchgeführt. PatientInnen, die zwischen Jänner 2014 und Dezember 2016 an der Brandverletzteneinheit stationär aufgenommen wurden, wurden in die Studie eingeschlossen. Das ergibt insgesamt 65 ProbandInnen zwischen 0 und 18 Jahren. Ergebnisse: Die Auswertung der Körpertemperatur ergab, dass bei PatientInnen mit Wundinfektion am zweiten Tag statistisch signifikant erhöhte Körpertemperaturen gemessen wurden. Einige Laborwerte, unter anderem die CRP-Werte, zeigten deutliche Unterschiede zwischen der Gruppe mit Wundinfektion und der Gruppe ohne Wundinfektion, jedoch konnte keine Signifikanz gezeigt werden. Im Rahmen der Auswertung der Laborparameter wurde ein statistisch signifikanter Unterschied der Lymphozyten gezeigt. Fand eine Wundinfektion statt, so wurden niedrigere Lymphozyten festgestellt. Die statistische Auswertung des Verbandsmaterials zeigte keine deutlichen Ergebnisse. Diskussion: Die meisten Empfehlungen weisen dahingehend, dass eine prophylaktische Antibiotikatherapie keinen Vorteil bringt. Finden sich jedoch lokale Infektionszeichen oder verschlechtert sich der Allgemeinzustand der brandverletzten PatientInnen sollte die Antibiotikatherapie begonnen werden. Die Körpertemperatur als Parameter, um auf eine Wundinfektion zu schließen, wird in der Literatur sehr unterschiedlich betrachtet.

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