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Hindermayr, K.
Der Einfluss von Sarkopenie auf das Ergebnis von elektiv, offen operierten infrarenalen Aortenaneurysmen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Cohnert Tina Ulrike
Koter Stephan Herwig
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: Sarkopenie, der Verlust der Skelettmuskelmasse, betrifft circa 10 % der über 60-jährigen Bevölkerung. In tumorchirurgischen Studien wurde bereits mehrfach gezeigt, dass die Sarkopenie einen Einfluss auf das Ergebnis von Operationen hat und ein präoperatives Sarkopeniescreening sinnvoll wäre, um das individuelle Operationsrisiko besser abschätzen zu können. Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Zusammenhang der Sarkopenie und dem Behandlungsergebnis von gefäßchirurgischen Patientinnen und Patienten, die offen chirurgisch wegen eines Bauchaortenaneurysmas elektiv operiert wurden. Methoden: Eine retrospektive Studie von gefäßchirurgischen Patientinnen und Patienten, welche von 01.01.2008 bis 31.05.2017 am LKH-Universitätsklinikum Graz elektiv auf Grund eines infrarenalen Bauchaortenaneurysmas (AAA) mittels medianer Laparotomie und Implantation einer Rohrprothese versorgt wurden, wurde durchgeführt. Die Sarkopenie wurde anhand dreier morphometrischer Pa-rameter quantifiziert, welche an präoperativen CT-Schnittbildern gemessen wur-den. Verwendet wurden der Total Psoas Index (TPI), Skelettmuskelindex (SMI) und Hounsfield Unit Average Calculation (HUAC). Die geschlechtsspezifischen unteren Quartile der jeweiligen Parameter wurden als „sarkopen“ definiert. Der Einfluss von Sarkopenie auf die Krankenhausaufenthaltsdauer, Intensivstations-liegedauer, Reoperationen aufgrund Komplikationen und 30-Tage Mortalität wurde bewertet. Ergebnisse: 156 Patientinnen und Patienten erfüllten die Studienkriterien. Deskriptiv war die Krankenhausliegedauer bei den durch HUAC identifizierten sarkopenen Patientinnen und Patienten deutlich länger als in der Vergleichsgruppe. Adjustiert auf Alter, Geschlecht und ASA-Wert konnte gezeigt werden, dass Sarkopenie kein unabhängiger Prädiktor für die Krankenhausaufenthaltsdauer oder Intensivaufenthaltsdauer darstellt. Eine signifikante Aussage bzgl. Reoperationen oder 30-Tages-Mortalität konnte nicht getroffen werden. Schlussfolgerung: Diese Daten legen nahe, dass Sarkopenie, gemessen durch HUAC, TPI oder SMI, keinen signifikanten Einfluss auf das Ergebnis nach Operation des AAA hat. Es gibt allerdings Indizien dafür, dass Sarkopenie nach HUAC die Krankenhausliegedauer verlängert.

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