Selected Publication:
Ruthofer, C.
Paraaortale Lymphknoten-Rezidive beim Ovarialkarzinom- eine retrospektive Studie an der Univ. Frauenklinik Graz
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp.30
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
-
Petru Edgar
- Altmetrics:
- Abstract:
- Fragestellung:
Retroperitonealer Lymphknoten-Befall in den pelvinen und paraaortalen Lymphknoten ist beim Ovarialkarzinom häufig. In der vorliegenden Arbeit wurden Patientinnen mit Auftreten eines Rezidivs in den paraaortalen Lymphknoten nach operativer Primärbehandlung eines epithelialen Ovarialkarzinoms analysiert. Die Arbeit beschreibt die Diagnostik, Therapie und den klinischen Verlauf von 36 Patientinnen mit paraaortalem Lymphknoten-Rezidiv eines primären epithelialen Ovarialkarzinoms, die zwischen 1981 und 2006 am Universitätsklinikum für Frauenheilkunde der Medizinischen Universität Graz behandelt wurden.
Methodik:
Die klinischen Daten aller Patientinnen mit epithelialem Ovarial-, Tuben- oder Peritonealkarzinom, die zwischen 1981 und 2006 am Universitätsklinikum für Frauenheilkunde der Medizinischen Universität Graz diagnostiziert worden waren, wurden hinsichtlich des Auftretens paraaortaler Lymphknoten-Rezidive untersucht. Ein paraaortales Rezidiv wurde als die erste Manifestation einer Tumorprogression nach klinischer Remission infolge der Primäroperation ± Chemotherapie definiert. Lymphknoten wurden als pathologisch gewertet, wenn sie = 1,0 cm im Durchmesser waren (kurze Achse). In allen Fällen wurde eine Tumorprogression radiologisch und/oder durch den klinischen Krankheitsverlauf bestätigt.
Ergebnisse:
Von insgesamt 367 Patientinnen mit Rezidiven eines epithelialen Ovarialkarzinoms wurden 36 mit einem paraaortalen Lymphknoten-Rezidiv aus der Datenbank identifiziert (< 10%). Die Mehrzahl der Rezidive wurde durch eine Computertomographie (CT) diagnostiziert. Bei der Hälfte der Patientinnen kam es aufgrund des Rezidivs zu klinischen Symptomen. Es bestanden vor allem abdominelle Beschwerden, Lumbalgien und zusätzlich bei drei Patientinnen Lymphödeme. Immerhin 48% der Patientinnen wiesen nach Diagnose des paraaortalen Lymphknoten-Rezidivs eines epithelialen Ovarialkarzinoms ein Überleben von = 24 Monaten auf. Bei fünf Frauen (14%) wurde ein Überleben jenseits von fünf Jahren diagnostiziert. Die meisten Patientinnen erhielten eine platinhaltige Second-Line Chemotherapie.
Diskussion und Schlussfolgerung:
Die vorliegende Diplomarbeit zeigt, dass klinische paraaortale Lymphknoten-Rezidive relativ selten sind (36 von insgesamt 367 Patientinnen; < 10%). Bei immerhin 14% der Patientinnen ist ein Langzeitüberleben über fünf Jahre ab Rezidiv möglich. Eine der 36 Patientinnen (3%) überlebte bisher 225 Monate ab Diagnosestellung des paraaortalen Rezidivs. Sie wies ohne neuerliche Zeichen einer Progression im Stadium IIIc eine isolierte paraaortale Metastase auf und war primär einer systematischen pelvinen Lymphadenektomie unterzogen worden. Innerhalb von zwei Jahren wurde das asymptomatische Lymphknoten-Rezidiv bei ihr diagnostiziert und eine erfolgreiche Chemotherapie mit Mitoxantron durchgeführt. Keine der fünf „Langzeitüberlebenden“ mit paraaortalem Lymphknoten-Rezidiv war einer sekundären Lymphadenektomie unterzogen worden. Somit liegt ein indirekter Beweis vor, dass Chemotherapie auch bei retroperitonealen Lymphknoten-Rezidiven effektiv ist.