Selected Publication:
Hergan, F.
Myokardiales T2 Mapping. Normalwerte und klinische Anwendungen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 62
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Maderthaner Ralph
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Schoellnast Helmut
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Myokardiales T2-Mapping stellt eine neuwertige Methode in der Magnetresonanz dar, T2-Relaxationszeiten verschiedener Gewebe zu quantifizieren und voxelweise darzustellen. Die quantitative Darstellung der myokardialen T2-Werte eröffnet in der Diagnostik neue Wege, Pathologien schneller und leichter zu erkennen. Das Ziel der vorliegenden Arbeit war, nicht nur die Literatur der letzten 10 Jahre zusammenzufassen, sondern auch die Anwendungsgebiete des T2-Mapping in der klinischen Praxis darzustellen, die Normalwerte des myokardialen T2 anzugeben und Faktoren aufzuzeigen, welche auf das Mapping Einfluss nehmen können.
Material und Methode: Es wurde eine umfangreiche Literaturrecherche unter Benutzung von Pubmed und der Bibliotheken der Medizinischen Universität Graz und des Johns Hopkins Hospitals durchgeführt und die Ergebnisse dargestellt. Alle Werte bezüglich der Pathologien und normalen T2-Relaxationszeiten basieren auf Arbeiten zwischen 2009 und 2017.
Diskussion: Die physiologischen T2-Normwerte wiesen zwischen den einzelnen Arbeiten zum Teil große Unterschiede auf. Diese Variabilität in den Normwerten basiert zum Teil auf der gemessenen Schicht des Myokards (apikal, mittventrikulär, basal) als auch auf Faktoren wie Magnetfeldstärke, verwendete Sequenz, Gerätehersteller, Alter, Geschlecht, Herzfrequenz, etc. Unabhängig von der Datenakquisition sind auch die Auswerteprogramme und -protokolle einzelner Hersteller sehr unterschiedlich, weshalb es schwierig ist, einen Normwert zu definieren. T2-Mapping basiert auf der Relaxation der transversalen Magnetisierung, was vor allem bei der Darstellung des myokardialen Ödems zur Geltung kommt. Bei akuten ischämischen Herzerkrankungen kommt es aufgrund des Funktionsverlustes der Ionenpumpe zu einer erhöhten Gefäßpermeabilität und Einlagerung von freiem Wasser in den Herzmuskel. Durch diese Wassereinlagerung steigen die T2-Relaxationszeiten signifikant an und erlauben eine Beurteilung des Schweregrades des Infarktes sowie eine bessere Charakterisierung der Area-at-risk und des myokardialen Salvage Index. Native myokardiale T2-Zeiten sind aber auch bei nicht-ischämischen Herzerkrankungen wie bei Myokarditis, Tako-Tsubo Stresskardiomyopathie, Sarkoidose, Herztransplantatabstoßung und weiteren Herzerkrankungen erhöht.
Schlussfolgerung: Myokardiales T2-Mapping stellt eine sehr vielversprechende Methode dar, die Aktivität verschiedenster Pathologien verlässlich darzustellen und sensitiv hochwertige Bildinformationen zu liefern. Auf Grund der großen Bandbreite an T2-Zeiten abhängig von sowohl physiologischen als auch technischen Faktoren sollten aber Referenz- und Normwerte individuell für jedes radiologische Institut bzw. die dort verwendeten MR-Geräte erstellt werden, bevor das Mapping als Protokoll in die tägliche klinische Routine implementiert werden kann.