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Waltersdorfer, M.
Eine retrospektive Analyse der Epidemiologie und Komplikationen der Appendektomie im Kindes- und Jugendalter - Eine single-center Studie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Castellani Christoph
Singer Georg
Altmetrics:

Abstract:
Zusammenfassung Einleitung Die akute Appendizitis stellt eine der häufigsten chirurgischen Erkrankungen im Kindesalter dar. Obwohl die Appendektomie als Therapie der Appendizitis routinemäßig durchgeführt wird, ist diese nicht frei von Komplikationen. Dazu kommt, dass trotz umfassender Diagnostik in 10-15% aller OP-Indikationen keine relevante Appendizitis besteht. Das Ziel der vorliegenden Studie war es, die Epidemiologie und die Komplikationsrate bei Appendektomien an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie der Medizinischen Universität Graz darzustellen. Material und Methoden Für die vorliegende Arbeit wurden die Daten aller PatientInnen, die von 2007 bis 2015 an der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie der Medizinischen Universität Graz aufgrund einer akuten Appendizitis einer Operation unterzogen wurden, retrospektiv ausgewertet. Dabei wurden die allgemeinen PatientInnendaten, die Behandlungsdetails und die histologischen Befunde erhoben. Der Schweregrad wurde mittles histologischem Befund in subakut, akut, phlegmonös, gangränös und perforiert eingeteilt. Die Komplikationen wurden nach Clavien-Dindo eingeteilt. Ergebnisse Insgesamt wurden 2416 PatientInnen im Zeitraum von 2007 bis 2015 einer Appendektomie unterzogen. Das mittlere Alter bei der Operation betrug 11,77 Jahre (SD ± 3,48), 49,9% der PatientInnen waren männlich und 50,1% weiblich. Mädchen waren signifikant älter als Jungen (12,21 ± 3,44 vs. 11,34 ± 3,46 Jahre, p=0,000). Am häufigsten wurden PatientInnen in der Altersgruppe der 9 bis 13-jährigen mit 45,8% (n=1107) operiert. Es wurden 79,2% (n=1914) mit der offenen Methode und 20% (n=482) mit der laparoskopischen Methode operiert, weiters fand bei 0,8% (n=20) eine Konversion statt. Über alle Operationen ergab sich eine mittlere Operationsdauer von 45,44 min (SD ± 23,73). Die Zahl der negativen Appendektomien betrug 19% (n=459). Die akute Appendizitis trat in 18,9% (n=456), die phlegmonöse in 48,9% (n=1182), die gangränöse in 3,8% (n=91) und die perforierte in 9,4% (n=228) auf. Mädchen wurden statistisch signifikant häufiger einer negativen Appendektomie unterzogen als Jungen (p=0,000). In der Altersgruppe der 0 bis 3 Jahre alten PatientInnen kam die perforierte Appendizitis mit 43,75% (n=21) am häufigsten vor. Bei der laparoskopischen Appendektomie trat am häufigsten die negative Appendizitis mit 40,9% (n=197) auf. Es traten bei 5% (n=121) Komplikationen auf. In der Clavien-Dindo Gruppe 4a, waren Jungen mit 85,7% (n=6) häufiger betroffen. In der Gruppe der 9 bis 13 Jahre alten PatientInnen traten mit n=61 am häufigsten Komplikationen auf. Diskussion Die Komplikationsrate nach Appendektomien von 5% entspricht jener in vergleichbaren Studien. Die Tatsache das Mädchen häufiger laparoskopisch operiert wurden, deckt sich mit der Literatur, der Grund dafür ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der durch die Laparoskopie mögliche Ausschluss von Pathologien der Ovarien. PatientInnen der Altersgruppe zwischen 0 und 3 Jahren wurden beinahe in 50% der Fälle mit perforierter Appendizitis vorstellig. Dies deckt sich mit anderen Studien, in denen die Rate an perforierten Appendizitiden steigt je jünger die PatientInnen sind.

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