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Wernitznigg, D.
Erfolgsauswertung des Pistensicherheitskonzeptes im Rahmen des Pistengütesiegels in der Steiermark
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 61
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Castellani Christoph
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Singer Georg
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Wintersportarten wie Skifahren und Snowboarden sind beliebte Sportarten in Österreich. Ziel dieser Studie ist es, durch einen Vergleich der Wintersaisonen 2007/08 und 2014/15 die Unfälle auf den steirischen Skipisten, die mit dem Steirischen Pistengütesiegel ausgezeichnet wurden, zu analysieren.
Material und Methoden: In dieser deskriptiven retrospektiven epidemiologischen Studie wurden Unfälle, bei denen die Pistenrettung benötigt wurde, aus den Saisonen 2007/08 und 2014/15 in Skigebieten, die mit dem Steirischen Pistengütesiegel ausgezeichnet wurden, berücksichtigt. Diese wurden auf 1.000 Skitage und 10.000 Liftfahrten normiert. Außerdem wurden Krankenhausdaten der Patienten/innen erhoben, um Informationen über die Verletzungslokalisation, die endgültige Diagnose und Art der Behandlung (operativ vs. konservativ) zu erhalten.
Ergebnisse: Insgesamt wurden in der Saison 2007/08 in 10 Skigebieten 1.029 Verletzte und 2014/15 in 8 Skigebieten 1.844 Verletzte verzeichnet. Im Saisonenvergleich konnte eine leichte Zunahme der Unfälle von 0,5 auf 0,7 pro 1.000 Skitage festgestellt werden (p=0,046). Insgesamt war das Knie am häufigsten verletzt, gefolgt von Schulter, Unterschenkel, Kopf und Unterarm. Während bei Männern eine Verletzung der Schulter am häufigsten diagnostiziert wurde, war es bei den Frauen das Knie. Die meisten Unfälle ereigneten sich in der Pistenmitte. Es gab eine Zunahme der Unfälle in Funparks, Rodelstrecken und beim Liftein- und –ausstieg. Des Weiteren war auffällig, dass es die meisten Unfälle zu Mittag gab. Trotz der höheren Dichte an Wintersporttreibenden in der Saison 2014/15 blieb die Kollisionsrate konstant. Im Vergleich der beiden Saisonen stieg die Tragequote von Helmen und Rückenprotektoren, verbunden mit einer Abnahme der Verletzungen in diesem Bereich, an. Die Zahl an stationären Aufnahmen war mit 26 % gleichbleibend. Frauen mussten sich seltener einer stationären Behandlung unterziehen als Männer und Kinder <15 Jahren seltener als ältere Patienten/innen.
Schlussfolgerung: Trotz des leichten Anstiegs der Verletzungen liegen die Skiregionen in der Steiermark deutlich unter dem internationalen Schnitt und sind dadurch sicherer als in anderen Ländern. Dadurch ist das Verletzungsrisiko beim Skifahren und Snowboarden geringer als in Sportarten wie Fußball, anderen Teamsportarten oder Leichtathletik. Das unterschiedliche Verletzungsmuster zwischen den Geschlechtern und Altersgruppen sollte ein Anstoß für zukünftige präventive Maßnahmen sein. Die zunehmende Verwendung von Schutzausrüstungen war verbunden mit einer Abnahme der Verletzungen an den entsprechenden Körperregionen. Jedoch ist die Tragequote von Rückenprotektoren noch gering, womit sich hier ein Verbesserungspotenzial zeigt.