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Gewählte Publikation:

Pierer, E.
Klinische und radiologische Untersuchung der Anastomose der Arteria alveolaris superior posterior und der Arteria infraorbitalis in der antero-lateralen Wand des Sinus maxillaris
Zahnmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Jakse Norbert
Kirnbauer Barbara
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund; Grundsätzlich ist eine präoperative radiologische Planung bei einem Großteil der oralchirurgischen Eingriffe erforderlich, um relevante Nachbarstrukturen erkennen und sie intraoperativ schonen zu können. Im Falle der oralchirurgischen Eingriffe im Bereich der Kieferhöhle, im Speziellen im Rahmen der lateralen Sinusbodenelevation, kann es zu Verletzungen und somit zu erheblichen Blutungen aus der Anastomose der Arteria alveolaris superior posterior mit der Arteria infraorbitalis kommen.Die Aufgabe des Operateurs ist es den Eingriff so zu planen, dass die Anzahl der Komplikationen sowohl intra- als auch postoperativ möglichst geringgehalten wird. Ergebnisse aus der Literatur zeigen, dass die topographische Lage der Anastomose der Arteria alveolaris superior posterior mit der Arteria infraorbitalis in ca. 60% radiologisch mit Hilfe von Schnittbildverfahren dargestellt werden kann. Intraoperative Blutungskomplikationen werden insgesamt als selten beschrieben. Methoden; In diese prospektive Studie wurden PatientInnen der Universitätsklinik für Zahnmedizin und Mundgesundheit mit geplanter Sinusbodenaugmentation im Zeitraum von Jänner 2017 bis September 2017 eingeschlossen. Die präoperative radiologische Auswertung der topographischen Lage der Anastomose der Arteria alveolaris superior posterior mit der Arteria infraorbitalis in den entsprechenden Regionen gemäß dem Zahnschema erfolgte mittels DVT. Die intraoperative Verifikation der topographischen Lage der Anastomose, sowie das Auftreten einer Blutung erfolgten mittels standardisiertem Auswertungsbogen intraoperativ klinisch durch die Operateurin bzw. durch den Operateur. Es erfolgte eine deskriptive und explorative Datenanalyse. Resultate.Das PatientInnenkollektiv untereilte sich in 15 weibliche und 5 männliche ProbantInnen (n=15/5). Das mittlere Alter betrug 59 Jahre (SD 15,4). Mittleres Alter Frauen = 62,3 Jahre (SD 13,2) und mittleres Alter Männer = 52,0 Jahre (SD 20,7). Alle 20 PatientInnen waren von europäischer Herkunft, das entspricht einer Angabe von 100%. Die Auswertung der topographischen Lage der Anastomose, präoperativ radiologisch und klinisch intraoperativ, ergab 80 Gesamtbeurteilungen. 5 Beurteilungen regio 17/27 (14%), 20 Beurteilungen regio 16/26 (25%), 11 Beurteilungen regio 15/25 (6%), 4 Beurteilungen regio 14/24 (5%). Eine Verteilung von 40% Schaltlücke, 50% Freiende, 10% Zahnlos in der Differenzierung der Art der Zahnlücken. Von allen untersuchten topographischen Lagen der Sinus konnte lediglich bei 2 der 20 PatientInnen keine Anastomose verifiziert werden (Abb.22,23). Der Gefäßdurchmesser und die kranio – kaudale Distanz vom Kieferhöhlenboden bis zum Gefäßunterrand der Anastomose wurden an derselben Position und Lokalisation vermessen und dreidimensional mit einem Schnittbild dargestellt. Der minimalste Gefäßdurchmesser der Anastomose wurde regio 16/26 mit 0,72 mm (Abb.32), der maximalste Gefäßdurchmesser regio 14/24 mit 2,06 mm (Abb.33) lokalisiert. Sowohl der Mindestabstand von 1,26mm (Abb.34), als auch der Maximalabstand von 13,6mm (Abb.35) der kranio – kaudalen Distanz vom Kieferhöhlenboden bis zum Gefäßunterrand wurden in regio 15/25 vermessen.Eine intraoperative Blutungskomplikation konnte in allen 20 Fällen nicht festgestellt werden (100%).Conclusio Aus diesen Ergebnissen kann gefolgert werden, dass es eine große anatomische Variation in der Prävalenz, der Größe, der Lage und der Morphologie der Anastomose der Arteria alveolaris superior posterior mit der Arteria infraorbitalis gibt, unabhängig vom Grad der Atrophie und dem Zahnstatus. Um eine Blutungskomplikation während einer Sinusbodenaugmentation möglichst zu vermeiden, ist daher eine präoperative dreidimensionale Bildgebung bei der Planung des operativen Eingriffes sinnvoll.

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