Gewählte Publikation:
Schweiger, N.
Schmerzerfassung und Überprüfung der Behandlungsqualität in der kinderchirurgischen Ambulanz – eine Pilotstudie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 86
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Messerer Brigitte
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Sandner-Kiesling Andreas
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Szilagyi Istvan - Szilard
- Altmetrics:
- Abstract:
- HINTERGRUND:
In den letzten Jahren wurde durch die Optimierung von Strukturen und Prozessen viel unternommen, um die stationäre Schmerztherapie im Kindes- und Jugendalter zu verbessern. Ziel dieser Studie ist es nun, diagnostische oder klinisch-therapeutische Maßnahmen und Situationen herauszufinden, die für die Kinder und Jugendlichen im ambulanten Setting besonders schmerzhaft oder belastend sind. Darüber hinaus soll die Qualität der schmerztherapeutischen Behandlung in der Notfallambulanz der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz beurteilt werden.
METHODIK:
Mittels einer offenen Fragebogenstudie wurden Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 18 Jahren befragt, die sich im Zeitraum von 3. Juli 2017 bis 25. Juli 2017 in der Notfallambulanz der Universitätsklinik für Kinder- und Jugendchirurgie Graz einer Behandlung unterzogen haben. Nach Rekrutierung und Einwilligung wurden demographische Daten und Prozessparameter anhand eines Dokumentationsblattes zur Schmerztherapie und eines Patientenfragebogens, welcher der zentrale Teil der Studie war, erhoben.
ERGEBNISSE:
In diese Pilotstudie konnten insgesamt 176 Kinder und Jugendliche eingeschlossen werden. Als Ursache für starke Schmerzen wurde am häufigsten die Untersuchung durch die Kinderchirurgin/den Kinderchirurgen (n = 30), gefolgt von der Wundreinigung (n = 21), Bewegung (n = 20) und der Venenpunktion (n = 8) angegeben. Es zeigte sich eine signifikante Reduktion der Schmerzen zwischen dem Erstkontakt (Median: 2; Range:
1 – 3) und der Entlassung (Median: 2; Range: 0 – 2). Schmerzmittel wurden ab einer medianen Schmerzintensität beim Erstkontakt von 4 (Range: 2 – 4) verabreicht.
CONCLUSIO:
Situationen, wie die Untersuchung durch die Kinderchirurgin/den Kinderchirurgen, die Venenpunktion, Bewegung und die Wundreinigung sind besonders schmerzhaft für die PatientInnen. Die signifikante Schmerzlinderung zwischen Erstkontakt und Entlassung deutet auf eine optimale schmerztherapeutische Behandlungsqualität hin. Die Einhaltung der analgetischen Interventionsgrenze lässt auf adäquates Schmerzmanagement im ambulanten Bereich schließen.