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Selected Publication:

Müller, P.
Klinischer Verlauf von PatientInnen mit Dolichoektasie oder fusiformen Aneurysmen der A. basilaris
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 52 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Augustin Michael
Deutschmann Hannes
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund Die Dolichoektasie bzw. das fusiforme Aneurysma der A. basilaris sind seltene vaskuläre Erkrankungen, die mit dem Auftreten von hämorrhagischen oder ischämischen Insulten einen ungünstigen klinischen Verlauf nehmen können. Die Behandlungsoptionen sind nicht kurativ und selten erfolgreich, weshalb es von Bedeutung ist den natürlichen Verlauf der Erkrankung zu kennen. Qualitative hochwertige, große Studien gibt es nicht, darum ist es notwendig, die eigenen Daten mit der aktuellen Literatur zu vergleichen und zusammenzufassen. Ziel Durch Graduierung des Ausmaßes der Ektasie und des Gefäßdurchmessers soll eine Aussage über die klinische Relevanz getroffen werden können. Die Hypothesen, dass eine höhergradige Einstufung mit vermehrten neurologischen Komplikationen assoziiert ist und bei gehäuften kardiovaskulären Risikofaktoren auftritt, werden überprüft. Zusätzlich wurde das verwendete Gradingsystem auf Praktikabilität untersucht. Material & Methoden In einer retrospektiven Datenanalyse wurden Patienten, aus dem Zeitraum Juli 2005 bis Juli 2015, die an der Universitätsklinik für Radiologie des LKH Graz mit einer Dolichoektasie bzw. einem fusiformen Aneurysma befundet wurden, ausgewertet und graduiert. Die Dolichoektasie wurde in den Vergleichsgruppen „moderate“ gegen „severe“ mit dem Chi-Quadrat oder Fisher-Exakt-Test statistisch verglichen. Ergebnisse Es wurden insgesamt 50 Patienten analysiert, wovon drei als „mild“ (6 %), 32 als „moderate“ (64 %) und 15 als „severe“ (30 %) eingestuft wurden. Die schwere Dolichoektasie hat eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit durch eine Ischämie (p=0,031) oder Hirnnervenläsion (p=0,003) neurologische Symptome zu verursachen. Die A. basilaris thrombosiert in 95% der Fälle erst in der „severe“ Gradingstufe über 10 mm. Die Vergleichsgruppen unterscheiden sich nicht hinsichtlich ihrer vaskulären Risikofaktoren. Das verwendete Gradingsystem erweist sich als praktikabel und die darin definierten Grenzen liegen in einem nachvollziehbaren Wertebereich. Zusammenfassung Eine neurologische Symptomatik tritt vermehrt ab einem Gefäßdurchmesser >10 mm auf. Die radiologische Einteilung der Dolichoektasie erweist sich als relevanter Prognosefaktor und sollte bei zukünftigen Befunden mit erhoben werden.

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