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Obermair, K.
Behandlung cerebraler Aneurysmen mit Flow Divertern – eine retrospektive Evaluierung des technischen und klinischen Outcomes
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 60
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Deutschmann Hannes
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Wehrschütz Martin
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund: Flow Diverter sind eine neue Generation von Stents, deren Funktion auf dem Prinzip der Flussumleitung basiert. Ziel ist es, den Verschluss des cerebralen Aneurysmas und die Rekonstruktion des Trägergefäßes durch Ausbildung einer Neointima zu erreichen. Besonders für breitbasige, sehr große Aneurysmen stellen Flow Diverter eine langersehnte, erfolgversprechende interventionelle Behandlungsalternative dar.
Material und Methoden: Im Rahmen einer retrospektiven, monozentrischen Analyse wurden die Daten der auf Grund eines cerebralen Aneurysmas an der Universitätsklinik für Radiologie in Graz mit Flow Divertern behandelten PatientInnen ausgewertet. Hierfür wurde der Studienzeitraum Mai 2005 bis Mai 2016 gewählt.
Zielsetzung: Das vornehmliche Ziel der Arbeit ist eine Evaluation des technischen und klinischen Outcomes der Interventionen.
Ergebnisse: Im angegebenen Studienzeitraum wurden 52 PatientInnen mit 54 unrupturierten und 4 PatientInnen mit 4 rupturierten Aneurysmen mit Flow Divertern behandelt. Es konnte in 87,2% der unrupturierten Aneurysmen ein erfolgreicher Verschluss (vollständiger Verschluss oder Verschluss mit minimaler Restperfusion) erzielt werden. Eine vollständige Okklusion des Aneurysmas wurde in 80,9% der Fälle erreicht. In alle Aneurysmen konnte der Flow Diverter erfolgreich eingesetzt werden. Von Komplikationen mit unterschiedlicher Schweregradausprägung waren 30,8% der PatientInnen mit unrupturiertem Aneurysma betroffen. Darunter befanden sich vornehmlich leichte Komplikationen. Die eingriffsbezogene Mortalität betrug 3,6%.
Diskussion: In allen Eingriffen konnte der Flow Diverter erfolgreich eingesetzt werden. Sowohl die Verschlussrate, als auch die Mortalitätsrate der Eingriffe an unrupturierten Aneurysmen, liegen im Bereich der zum Vergleich herangezogenen Metaanalyse. Die Komplikationsrate ist gegenüber der Vergleichsstudie erhöht, allerdings wurden in der vorliegenden Arbeit überdurchschnittlich viele leichte Komplikationen beobachtet. Eine mögliche Begründung hierfür ist die besonders akribische Erfassung aller potentiellen Komplikationen in dieser Arbeit, die unterschiedliche Definition von eingriffsbezogenen Komplikationen im Vergleich zur Literatur und die fehlende Berücksichtigung von etwaigen relevanten Komorbiditäten der eingeschlossenen PatientInnen.