Gewählte Publikation:
Müller-Radic, C.
Zusammenhang zwischen Stürzen und Freiheitsein-/beschränkende Maßnahmen bei älteren KrankenhauspatientInnen
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 62
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Hödl Manuela
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Lohrmann Christa
- Altmetrics:
- Abstract:
- Jährlich stürzen ca. 30-40% der über 65-Jährigen. Mehr als 80% dieser Altersgruppe müssen aufgrund der Sturzfolgen im Krankenhaus behandelt werden. Stürze selbst können zur Anwendung von freiheitsein-/beschränkenden Maßnahmen (FE/B Maßnahmen) führen. Betroffene Personen verlieren durch die Anwendung von FE/B Maßnahmen ihre Autonomie. Ziel dieser Arbeit war es zuerst anhand einer Literaturrecherche in internationalen Datenbanken sämtliche Forschungslücken aufzuzeigen, sowie anschließend mithilfe einer Sekundärdatenanalyse einer multizentrischen Querschnittstudie herauszufinden, welchen Zusammenhang es zwischen Stürzen und FE/B Maßnahmen bei älteren KrankenhauspatientInnen gibt. Die Daten stammten aus der Pflegequalitätserhebung 2.0 im Jahr 2016 in österreichischen Krankenhäusern. Deskriptive Statistik, Chi-Quadrat-Tests nach Pearson sowie Fisher’s Exakt-Tests wurden für statistische Auswertungen verwendet. Der p-Wert =0,05 wurde als Signifikanzlevel angeführt. Die Ergebnisse aus der Literatur zeigten, dass FE/B Maßnahmen bei älteren PatientInnen mit Demenz, Schlaganfall und/oder Harninkontinenz am häufigsten verwendet werden. An der multizentrischen Querschnittstudie nahmen von insgesamt 3832 Befragten 2880 Personen in österreichischen Krankenhäusern teil. Davon waren 1706 der teilnehmenden Personen über 65 Jahre alt. Die Ergebnisse aus der
Sekundärdatenanalyse zeigten, dass es Zusammenhänge zwischen Stürzen und FE/B Maßnahmen v.a. bei PatientInnen über 65 Jahre mit Demenz und/oder Harninkontinenz gab.
Da in der Literaturrecherche kaum internationale Studien zur Thematik „Zusammenhänge zwischen Stürzen und FE/B Maßnahmen bei älteren KrankenhauspatientInnen“ identifiziert werden konnten, wird v.a. in diesem Bereich Forschung benötigt. Schulungen zur Auffrischung der Inhalte des Heimaufenthaltsgesetzes und zur Wiedererlernung sämtlicher Maßnahmen zur Sturzprophylaxe zur Reduzierung von FE/B Maßnahmen werden für das Pflegepersonal empfohlen.