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Gewählte Publikation:

Lehner, J.
Komplikationen bei zentralvenösen Kathetern: ein Vergleich der drei Zugangswege (jugulär, subclaviculär, femoral) Eine retrospektive Studie
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Eller Philipp
Hackl Gerald
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: ZVKs (zentralvenöse Katheter) können bei deren Anlage und während ihres Verbleibs im Körper von PatientInnen Komplikationen auslösen, die nicht nur gravierende Auswirkungen auf das Gesundheitswesen, sondern auch schwere Folgen für die Gesundheit und den Genesungsprozess von PatientInnen haben. Diese können aber bei Berücksichtigung der Risikofaktoren unter anderem durch eine überlegte Auswahl eines der drei verschiedenen Zugangswege (Vena jugularis interna, V. subclavia, V. femoralis) verhindert werden. Ziel der vorliegenden Studie war es, die drei verschiedenen Insertionsstellen anhand der Quantität und Qualität der Komplikationen einander gegenüber zu stellen. Methoden: In diese retrospektive Studie wurden Katheteranlagen von Oktober 2014 bis September 2016 an PatientInnen des Universitätsklinikums für Innere Medizin in Graz eingeschlossen. Daten sowohl zu dokumentiertem Auftreten von akuten Komplikationen (mehrfache Punktion, arterielle Fehlpunktion, Blutung und Pneumothorax), als auch zu Spätkomplikationen wie ZVK-assoziierte Thrombose und CRBSI (catheter-related bloodstream infection) wurden gesammelt und damit die drei verschiedenen Insertionsstellen statistisch miteinander verglichen. Ergebnisse: Insgesamt fand sich unter den 676 Katheteranlagen an 405 verschiedenen PatientInnen in unserer Studie eine Rate von 14,9% an akuten mechanischen Komplikationen. Statistisch unterschieden sich die drei Gruppen dabei in der Anzahl der aufgetretenen Mehrfachpunktion (p=0,82), arteriellen Punktionen (p=0,05), Pneumothoraces (p=0,59) und Blutungen (p=0,10) nicht signifikant voneinander. Auch in Bezug auf das Risiko für eine CRBSI, das insgesamt bei 1,8% lag, waren die drei Insertionsstellen statistisch nicht signifikant unterschiedlich (p=0,81). Einen statistisch signifikanten Unterschied gab es bei der Rate an ZVK-assoziierten Thrombosen, die mit 5,1% bei ZVKs in der V. femoralis höher als an den anderen beiden Insertionsstellen lag (p<0,01). Konklusion: Die beobachteten Ergebnisse decken sich besonders bei den Verhältnissen der Komplikationsraten zwischen den Insertionsstellen mit schon vorher in anderen Studien publizierten Daten. Die absolute Anzahl an Komplikationen lag aber meist unter dem in der Literatur beschriebenen Durchschnitt. Komplikationen müssen schon bei der Auswahl des Punktionsortes vor der Katheteranlage berücksichtigt werden. Nach Abwägen des Risikos für deren Auftreten kann die für PatientInnen am besten geeignete ZVK-Insertionsstelle ausgewählt werden.

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