Gewählte Publikation:
Hadzalic, H.
ACL-Repair - State of the Art
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 92
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Krassnig Renate
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Puchwein Paul
- Altmetrics:
- Abstract:
- Hintergrund:
Die Ruptur des vorderen Kreuzbandes zählt zu den häufigsten Sportverletzungen und ist in jeder Form konservativ oder operativ therapiebedürftig um ein ausrei-chend stabiles und beschwerdefreies Kniegelenk zu gewährleisten. Durch eine wachsende Gesellschaft in der in fast alle Altersschichten immer mehr sportlich aktiv sind, stellt eine adäquate Therapie einer Ruptur des vorderen Kreuzbandes einen ausschlaggebenden Faktor dar. Im Vordergrund stehen eine effiziente und zielgerichtete Therapie, welche auf jeden Patienten je nach dessen Anfordernis-sen und Aktivitätsniveau individuell angepasst wird. Dabei spielen das Ergebnis, die Dauer der Therapie und der postoperativen Rehabilitation, eventuelle Neben- oder Langzeitwirkungen, Erwartungen und die Compliance des Patienten eine wichtige Rolle. Ziel dieser Arbeit ist es, durch Auswertung aktueller Studien und Ergebnisse alte und bewährte Methoden den neuen Therapieformen gegenüber zu stellen und zu vergleichen, einen Überblick zu geben und -wenn möglich-, eine Empfehlung auszusprechen.
Methode:
In dieser Literaturrecherche wurde zunächst Literatur im Zeitraum der letzten 30 Jahre gesichtet und nach deren Aussagekraft und Relevanz beurteilt. Dabei wurde das Hauptaugenmerk auf aktuelle Studien und Publikationen bis zum September 2017 gelegt. Aufgrund der hohen Anzahl an infrage kommenden Ergebnissen, wurden die aktuelle Literatur der letzten drei Jahre mit relevanten Publikationen ergänzt.
Ergebnisse:
Die Ergebnisse beziehen sich vor allem auf das Alter sowie die sportliche und tägliche Aktivität des Patienten. Je nach Zielgruppe können in Bezug auf Komplikationsraten, Belastbarkeit und Mobilität nach der Therapie, sowie Dauer und Erwartungen der Therapie verschiedene Schlüsse gezogen werden.
Bei Kindern und sportlich aktiven Personen wies das funktionelle Outcome nach einer operativen Therapie deutlich bessere Resultate auf als im Vergleich zur kon-servativen Therapie. Je nach operativen Verfahren konnten Vor- und Nachteile aufgezeigt werden. Langzeitergebnisse zeigten vergleichbare Resultate zwischen den verschiedenen rekonstruktiven-operativen Verfahren, wobei diese je nach Patient und Komorbidität angewandt werden. Operative Verfahren mit Erhaltung des vorderen Kreuzbandes überzeugen durch gute postoperative Resultate und eine kürzere Therapiedauer, welche durch einen früheren Operationszeitpunkt möglich ist. Langzeitergebnisse zu diesen Verfahren fehlen aber noch. Die konservative Methode ist für ältere und inaktivere Patientengruppen ein entsprechendes Therapiekonzept und zumeist ausreichend um die Erfordernisse und Erwartungen der Patienten und der Therapeuten zu treffen. Bei einer verzögerten operativen Therapie konnte zum Teil sogar eine alleinige primär durchgeführte konservative Therapie ein genügend gutes Ergebnis liefern, sodass der operative Eingriff entfiel. Langzeitfolgen wie Instabilitäten oder Insuffizienzen im Kniegelenk oder sekundäre Arthrose werden dabei beachtet.