Gewählte Publikation:
Hannich, A.
Zum Zusammenhang zwischen Dekubitus und Schmerz bei PatientInnen in österreichischen Krankenhäusern
Masterstudium; Pflegewissenschaft; [ Masterarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 73
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Hödl Manuela
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- Abstract:
- KrankenhauspatientInnen mit einem Druckgeschwür (Dekubitus) stellen für die Pflege eine bedeutsame Bezugsgruppe dar. In österreichischen Krankenhäusern liegen das Risiko für eine Dekubitusentwicklung bei 33% und die Prävalenz im Durchschnitt bei 10%. International bewegt sich die Prävalenz zwischen 4,3% und 30,8%. Das Auftreten von Druckgeschwüren ist in vielen Fällen mit Schmerzen verbunden, die zu erheblichen körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen führen können.
Trotz der klinischen Relevanz ist der Zusammenhang zwischen Druckgeschwüren und Schmerzen bei KrankenhauspatientInnen in der bestehenden Literatur nur begrenzt erfasst. Ziel dieser Arbeit ist es daher, zum einen die Prävalenz von Schmerzen bei DekubitalpatientInnen in österreichischen Krankenhäusern aufzuzeigen und zum anderen, Einflussfaktoren auf den Schmerzverlauf festzustellen.
Die für die Studie genutzten Daten sind im Rahmen einer landesweiten Prävalenzerhebung pflegebezogener Daten („LPZ“) in Form einer Querschnittsstudie mit einem deskriptiven Design erhoben worden. Dabei ist ein Fragebogen eingesetzt worden, der von der Universität Maastricht (NL) aufbauend auf einem Literaturreview erstellt wurde.
Für diese Arbeit ergibt sich eine Gesamtstichprobe von 2878 KrankenhauspatientInnen, von denen 3,30% (n=95) mindestens ein Druckgeschwür aufzeigen. Von ihnen geben 38,95% (n=37) PatientInnen an, zusätzlich an Schmerzen zu leiden. Daraus ergibt sich eine Schmerzprävalenz bei DekubituspatientInnen von ca. 39%. Bei den DekubituspatientInnen, die Schmerzen angeben, tritt das Druckgeschwür vorwiegend am Sakrum und an den Fersen auf. Die Intensität der Schmerzen bei PatientInnen mit Druckgeschwüren wird primär zwischen „leicht“ und „schwer“ eingeschätzt. Es zeigt sich, dass Frauen ab 60 Jahren häufiger über Schmerzen klagen. Dabei begünstigt ein Behandlungssetting, das Bettlägerigkeit erfordert (z.B. Akutbehandlung), die Entwicklung von Schmerzen bei DekubituspatientInnen. Ein Zusammenhang zwischen dem Schweregrad des Druckgeschwüres und der Intensität auftretender Schmerzen ist nicht eindeutig herstellbar.
Auf Grund der Ergebnisse wird die Notwendigkeit der weiteren Forschung zu diesem Thema deutlich. Zudem unterstreichen sie die Bedeutung von Maßnahmen zur Prophylaxe von Druckgeschwüren als Teil der Pflegebehandlung von KrankenhauspatientInnen.