Medizinische Universität Graz - Research portal

Logo MUG Resarch Portal

Selected Publication:

Bechtoldt, F.
Klinische Bedeutung der Variabilität der P-Welle bei PatientInnen mit Transkatheter-Aortenklappenersatz
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 85 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Authors Med Uni Graz:
Advisor:
Keeling Ingeborg
Altmetrics:

Abstract:
Hintergrund: In den letzten Jahren haben verschiedene retrospektive Studien die Bedeutung der P-Wellenvariabilität (PV) als prädiktiver Faktor für die Entwicklung kardiovaskulärer Erkrankungen wie Schlaganfällen, kognitive Dysfunktion und vor allem Vorhofflimmern (AF) innerhalb gesunder und kardiovaskulär vorerkrankten PatientInnengruppen gezeigt. Eine PV >40 ms konnte mit dem Auftreten von AF bei gesunden ProbandInnen, PatientInnen nach einer Bypass-Operation und solchen die an Hypertonie leiden in Verbindung gebracht werden. Schlaganfälle, kognitive Dysfunktion, AF und eine diastolische Dysfunktion treten häufig bei PatientInnen nach TAVI auf. Die oben erwähnten Ergebnisse könnten eine ähnliche Bedeutung der PV für PatientInnen, die sich einer TAVI unterziehen, bedeuten. Daher ist die Intention dieser Studie, diese Hypothese zu untersuchen und zu überprüfen, ob es eine Korrelation zwischen der PV und Parametern wie der 1-Jahres-Rehospitalisierung und 1-Jahres-Mortalität gibt. Material und Methoden: Diese retrospektive Studie basiert auf einem PatientInnenkollektiv von 398 PatientInnen, die sich am Landeskrankenhaus Graz zwischen 2007 und 2014 einem TAVI-Eingriff unterzogen haben. Präoperative 12-Kanal-EKGs konnten von 210 PatientInnen gefunden und in Bezug auf P-Wellendauer und PV ausgewertet werden. Die Ergebnisse wurden mit Hilfe von SPSS auf eine Korrelation zwischen der PV und verschiedener Outcome-Parametern sowie dem Auftreten verschiedener Rhythmusstörungen untersucht. Je 40 EKGs wurden zufällig ausgesucht und für die Bewertung des Intra- bzw. Interobserver Errors erneut ausgewertet. Ergebnisse: Die Auswertung der 210 EKGs zeigte eine durchschnittliche PV von 40,8 ± 11,0 ms. Postinterventionelle Rhythmusstörungen konnten bei 78 PatientInnen gefunden werden. 14 (6,7%) PatientInnen entwickelten ein neu aufgetretenes AF, 8 (3,8%) zeigten einen AV-Block 3. Grades und 56 (26,7%) litten an einem Linksschenkelblock. 28 (13,3%) PatientInnen verstarben innerhalb eines Jahres. Außerdem mussten 89 (42,4%) PatientInnen aus verschiedenen Gründen innerhalb eines Jahres rehospitalisiert werden. Wir konnten in unserer Studie allerdings keinen signifikanten Zusammenhang zwischen der PV bzw. PV(cut-off) und dem Auftreten verschiedener Rhythmusstörungen wie AF, AV-Block III und LSB oder auch der 1-Jahres-Mortalität bzw. der 1-Jahres-Rehospitalisierung feststellen. Allerdings konnten wir signifikante Korrelationen zwischen der PV und Z.n. Klappen-Operation und Tage bis zur ersten kardialen Rehospitalisierung feststellen. Conclusio: Unsere Studie zeigt, dass der Cut-Off für PatientInnen mit TAVI-Eingriff womöglich vom in der Literatur beschriebenen Cut-Off für Gesunde abweicht. Eine weitere Studie könnte einen spezifischen Cut-Off für diese spezielle PatientInnengruppe ermitteln. Außerdem wäre eine prospektive Studie zur genaueren Untersuchung der PV als möglichen prädiktiven Faktor bei PatientInnen nach TAVI-Implantation zu überlegen.

© Med Uni GrazImprint