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Wiltschnigg, S.
Periphere Embolie der Extremitätenarterien bei Vorhofflimmerarrhythmie - eine Kohortenanalyse
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Hafner Franz
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- Abstract:
- Einleitung:
Die Vorhofflimmerarrhythmie (VHFA) ist eine passagere oder permanente Rhythmusstörung des Herzens mit ungeordneter Tätigkeit der Herzvorhöfe. Diese Rhythmusstörung prädisponiert zur Bildung intracardialer Thromben mit dem Risiko eines embolischen Schlaganfalls. Es sind jedoch auch Embolien in jegliche andere periphere Arterien möglich. Im Bereich der Extremitätenarterien führen solche Embolien häufig zum Bild einer kritischen Extremitätenischämie. Im Rahmen dieser Untersuchung soll die Häufigkeit von peripheren Embolien im Rahmen der VHFA als Ursache einer kritischen Extremitätenischämie erfasst werden.
Material und Methoden:
Mittels einer retrospektiven Datenanalyse wurden alle Konsiliarbefunde der angiologischen Abteilung des Universitätsklinikum Graz zwischen März 2013 und Dezember 2015 durchsucht. Bei allen bestätigten Fällen von kritischer Extremitätenischämie wurden die klinische Symptomatik, Dauer der Beschwerden, kardiovaskuläres Risikoprofil, Therapie, Outcome und Laborbefunde ausgewertet. Anschließend erfolgte ein Vergleich zwischen den beiden Geschlechtern sowie zwischen Patientinnen und Patienten mit- und ohne bestehender VHFA.
Ergebnisse:
Das untersuchte Kollektiv setzt sich aus 60 Patientinnen und Patienten (37 weiblich, 23 männlich) mit einem medianen Alter von 79,0 (68,5; 87,0) Jahren zusammen. Bei 31 (51,7%) Patientinnen und Patienten lag eine VHFA vor. Hauptsymptome der untersuchten Fälle mit kritischer Extremitätenischämie waren: Schmerz distal der Läsion (90%), Abkühlung der betroffenen Extremität (90%) und Pulslosigkeit (76,7%).
Insgesamt waren 25% Raucher (37,9% ohne bestehender VHFA und 12,0% mit VHFA, p = 0,025). Hinsichtlich klinischer Symptomatik war eine rezente Claudicatio mit 9 (31,0%) Fällen im Kollektiv ohne VHFA häufiger vorliegend als im Kollektiv mit VHFA mit nur einem (3,2%) Fall (p=0.004). Ebenso war eine vorbestehende Claudicatio mit 7 (24,1%) Betroffenen ausschließlich im Kollektiv ohne VHFA zu erheben, hingegen in keinem Fall (0%) mit bestehender VHFA
Diskussion:
Es zeigte sich, dass eine Claudicatio Intermittens (CI) signifikant häufiger bei Patientinnen und Patienten ohne bestehender VHFA vorkommt, was sich auf die Art der Entstehung der kritischen Extremitätenischämie zurückführen lässt.
Des Weiteren waren signifikant mehr RaucherInnen unter den Patientinnen und Patienten ohne VHFA. Infolgedessen kann Rauchen, wie bereits in mehreren Studien gezeigt, als Hauptrisikofaktor für eine kritische Extremitätenischämie ohne zugrundeliegende VHFA bestätigt werden.
Bei Patientinnen und Patienten mit VHFA wurde eine gefäßchirurgische Therapie deutlich häufiger durchgeführt als eine endovaskuläre Rekanalisation. Ohne bestehende VHFA war die Wahl der Therapieform ausgeglichen.