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Gewählte Publikation:

Lichtenegger, S.
Effekte einer Vitamin D Supplementierung auf den nächtlichen Blutdruck bei hypertensiven Patientinnen und Patienten
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 68 [OPEN ACCESS]
FullText

 

Autor*innen der Med Uni Graz:
Betreuer*innen:
Grübler Martin
Pilz Stefan
Altmetrics:

Abstract:
Einleitung: Das Lebenszeitrisiko an arterieller Hypertonie zu erkranken beträgt bei Personen mittleren Alters etwa 90 Prozent. Insbesondere der nächtliche Bluthochdruck geht mit einer hohen kardiovaskulären Morbidität und Mortalität einher. Mit einer Prävalenz von etwa 50 Prozent ist auch der Vitamin D Mangel in unseren Breiten häufig; zu den Risikogruppen zählen unter anderem die ältere Population und Personen mit wenig Sonnenexposition. Dass Vitamin D Supplementation einen günstigen Einfluss auf den Blutdruck hat, konnte in bisher durchgeführten Studien noch nicht eindeutig nachgewiesen werden. Insbesondere der Einfluss von Vitamin D auf den nächtlichen Blutdruck wurde bis dato kaum untersucht. Zielsetzung: Ziel dieser Studie ist es, herauszufinden, ob die Supplementation von Vitamin D bei hypertensiven Patientinnen und Patienten einen Einfluss auf das nächtliche Blutdruckverhalten hat. Primäre Outcome-Parameter waren der systolische und der diastolische nächtliche 24-Stunden Blutdruck in mmHg. Methoden: Die Studie wurde im Rahmen der Styrian Hypertension Study durchgeführt. Es handelt sich um eine monozentrische, randomisierte, doppelblinde, Placebo-kontrollierte Parallelgruppen-Studie. Insgesamt nahmen 183 Personen mit arterieller Hypertonie und D-Hypovitaminose teil, welche in einer 1: 1 Ratio einer Vitamin D- oder einer Placebogruppe randomisiert zugeteilt wurden. In der Vitamin D Gruppe wurden über einen Zeitraum von 54±10 Tagen täglich 2800 IU Vitamin D oral eingenommen. Bei der Baseline- und der Abschlussvisite erfolgte eine 24h-ABDM Messung. Ergebnisse: Die Studienpopulation wies bei der Baseline Visite eine 25(OH)D Serumkonzentration von 22,1 ± 5,4 ng/ml (Vitamin D Gruppe) respektive 20,3 ± 5,7 ng/ml (Placebo Gruppe) auf. Bei der Auswertung des primären Outcome Parameters zeigte sich sowohl beim nächtlichen systolischen wie auch beim nächtlichen diastolischen Blutdruck kein signifikanter Behandlungseffekt. Diskussion: Auch andere RCTs und Metaanalysen lieferten widersprüchliche Ergebnisse bezüglich des möglichen Blutdruck-senkenden Effekts einer Vitamin D Supplementation. Unter Berücksichtigung der bereits vorliegenden Literatur wäre es daher überlegenswert, eine Studie mit einer hypertensiven Studienpopulation durchzuführen, deren 25(OH)D Serumspiegel deutlich erniedrigt ist. Ein länger andauerndes Behandlungsintervall von mindestens drei Monaten sollte ebenso in Betracht gezogen werden.

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