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Höltl, F.
Zusammenhang zwischen Parathormon und Herzinsuffizienz - Überblick über klinische Evidenz
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp.
[OPEN ACCESS]
FullText
- Authors Med Uni Graz:
- Advisor:
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Ablasser Klemens
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Pilz Stefan
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Verheyen Nicolas Dominik
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Die Herzinsuffizienz (HI) ist eine weit verbreitete Erkrankung, die mit einer hohen Morbidität und Mortalität assoziiert ist. 1-2% der Weltbevölkerung sind davon betroffen, wobei die Prävalenz und Inzidenz der HI aus Gründen wie der steigenden Lebenserwartung sowie dem vermehrten Auftreten anderer kardiovaskulärer Erkrankungen (CVD) zunehmen. Das in den Nebenschilddrüsen (NSD) gebildete Parathormon (PTH) wird bei abfallenden Calcium(Ca²¿)-Spiegeln in den Blutkreislauf abgegeben, um über verschiedene Mechanismen am Knochen, der Niere und über das Vitamin D auch am Darm das Ca²¿ wieder auf dessen Normwert zu erhöhen. PTH scheint neben seinen schon lange bekannten Wirkungen jedoch auch im kardiovaskulären System von Bedeutung zu sein. So führt es über unterschiedliche zelluläre Mechanismen zu einer myokardialen Hypertrophie, Ca²¿-Überladung und Fibrose.
Material und Methoden: Das Ziel dieser Diplomarbeit ist es, einen Überblick über die aktuelle und zum Teil kontroverse Studienlage bezüglich der Assoziation zwischen PTH und der HI zu präsentieren. Dafür wurde mit Hilfe der medizinischen Literaturdatenbank Pubmed und der Literatursuchmaschine Google Scholar eine umfassende Literaturrecherche durchgeführt.
Resultate: Den Ergebnissen einer Metaanalyse von prospektiven Studien zufolge, sind erhöhte PTH-Spiegel in der gesunden Allgemeinbevölkerung mit einem 38% höherem Risiko assoziiert, an einer HI zu erkranken. Neben der gesteigerten Inzidenzrate führt der PTH-Überschuss anscheinend auch bei einer bereits diagnostizierten HI zu Veränderungen. Je höher die PTH-Werte im Blut sind, desto höher ist auch die HI-assoziierte Mortalität und desto kürzer ist das eventfreie Intervall bis zur nächsten HI-bedingten stationären Aufnahme.
Diskussion: Die derzeitige Studienlage lässt darauf schließen, dass eine signifikante Assoziation zwischen PTH und der HI besteht. Laut einiger Autoren ist es jedoch notwendig, groß angelegte prospektive Studien durchzuführen, um einen möglichen kausalen Zusammenhang zwischen PTH und der HI bestätigen zu können. Ebenso sollte man in Zukunft dem prognostischen Wert des PTHs mehr Beachtung schenken, da dieser in einigen Studien höher als jener des bislang wichtigsten Biomarkers der HI, dem BNP (B-Typ natriuretisches Peptid), ist.