Gewählte Publikation:
Schirl, C.
Gewalterfahrungen in der Familie und mögliche psychische Folgeerkrankungen
Humanmedizin; [ Diplomarbeit ] Graz Medical University; 2018. pp. 75
[OPEN ACCESS]
FullText
- Autor*innen der Med Uni Graz:
- Betreuer*innen:
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Baranyi Andreas
- Altmetrics:
- Abstract:
- Einleitung: Gewalthandlungen im familiären Umfeld können in unterschiedlichsten Formen auftreten (körperlich, psychisch, sexuell), sowohl gegen Kinder als auch gegen Erwachsene. Die Prävalenzraten liegen auch heutzutage weltweit in hohen Bereichen, und die langfristigen Konsequenzen dieser Gewalterfahrungen auf die psychische Gesundheit sind umfangreich und schwerwiegend.
Methodik: Diese Diplomarbeit beruht auf einer umfangreichen Literaturrecherche. Es wird ein Überblick über die verschiedenen Formen der Gewalt geboten, sowie anschließend auf die einzelnen psychischen Erkrankungen eingegangen und Studien zu diesen dargestellt.
Ergebnisse: Bei vielen Betroffenen von psychischen Erkrankungen (z.B. Borderline Störung, Essstörungen, Depression, PTSD) lassen sich signifikante Zusammenhänge mit Erfahrungen von Gewalt feststellen, oder auch eine deutlich schwerere Ausprägung der Symptomatik bei erlebtem Gewalthintergrund im Vergleich zu Kontrollgruppen. Mittels MRT-Untersuchungen wurden bei ProbandInnen mit bipolarer Störung und mit Gewalthintergrund sogar Auswirkungen auf das limbische System festgestellt.
Diskussion: Erfahrungen mit Gewalt zeigen langfristige Auswirkungen auf Psyche und Körper, und korrelieren stark mit vielen psychiatrischen Erkrankungen. In den Studien sollte Augenmerk auf standardisierte Erhebungsmethoden und uniforme Kriterien zur Datengewinnung gelegt werden, um möglichst vergleichbare Ergebnisse zu erzielen.